PORTRÄT DER WOCHE 27. Jun 2019 Simone Fasse Lesezeit: ca. 3 Minuten

„Für mich ist Mathematik das Höchste“

Heike Kammerer leitet das Watson IoT Industry Lab der IBM in München und hilft Firmen ins Internet der Dinge.

Heike Kammerer leitet ein Team von derzeit 24 Mitarbeitern im Watson IoT Industry Lab.
Foto: IBM

Der gläserne Fahrstuhl rauscht nahezug lautlos in den 23. Stock. Hier schlägt das Herz des neuen IBM Watson IoT Centers, das der Weltkonzern vor knapp einem Jahr in München eröffnet hat: das Watson IoT Industry Lab. Im Industry Lab werden gemeinsam mit Kunden Prototypen gebaut und neue Lösungen für das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) entwickelt. Seit der Eröffnung geben sich hier Vorstandsvorsitzende und Entwicklungschefs die Klinke in die Hand, selbst der Bundespräsident war bereits da. Begrüßt werden sie dann von der Leiterin des Industry Labs, Heike Kammerer.

Heike Kammerer
  • ist Leiterin des Watson IoT Industry Lab.
  • wurde in Ulm geboren.
  • studierte Elektrotechnik an der Staatl. Studienakademie Stuttgart.
  • arbeitet seit 31 Jahren im IBM-Konzern.

Die Elektroingenieurin arbeitet bereits seit 31 Jahren bei IBM. Mit dem neuen Center, angesiedelt in den imposanten Highlight-Towers, hat sich für sie noch einmal eine neue Welt im Unternehmen eröffnet. „IBM gab mir immer die Möglichkeit zu machen und mich intern weiterzuentwickeln, deshalb musste ich nie den Arbeitgeber wechseln“, meint sie schmunzelnd.

Das Watson IoT Center ist ein globaler Innovationshub für den Konzern und stellt das größte europäische Investment des Unternehmens seit zwei Jahrzehnten dar. Rund 200 Mio. $ werden in das neue 2000 m2 große Headquarter für den Geschäftsbereich Watson IoT investiert. Genau die richtige Herausforderung für eine Frau wie Heike Kammerer, die eine Riesenportion Pioniergeist mitbringt. „Ich bin hier eingestiegen, um den Aufbau des Centers zu unterstützen und alles zusammenzuführen. Dabei hat es mir sehr geholfen, dass ich die Prozesse in Deutschland kenne.“

Die 51-Jährige baute speziell für das Watson IoT Industry Lab ein komplett neues Team auf. 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bunt gemischt im Hinblick auf Alter, Nationalitäten und Kompetenzen, hat Kammerer bislang eingestellt, doch es sollen noch viel mehr werden.

„Wir sind hier kein Demo-Floor, sondern zeigen anfassbare Projekte, die wir gemeinsam mit den Kunden erarbeiten. Bei uns heißt es: schnell, basteln, tun“, erklärt die Ingenieurin. Dabei werden die Projekte inzwischen immer größer und umfangreicher. „Die Lernkurve für neue Teammitglieder ist wahnsinnig steil.“ Doch die Strahlkraft des Centers ist groß. „Wir ziehen hochqualifizierte Leute an und bekommen viele Bewerbungen“, freut sich die Lab-Leiterin. „Außerdem ist München ein sehr attraktiver Standort, das merken wir auch im Recruiting.“

Von IT-Architekten über Informatiker bis hin zu Data Scientists und Designern reicht die Bandbreite in ihrer Mannschaft. So können schnell und agil Produktideen für neue Anwendungsszenarien entwickelt werden – immer in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Auftraggebern. Jeden Tag sei hier von allen Seiten eine Menge Flexibilität gefragt, meint Kammerer. Die interessierten Unternehmen nehmen dafür zum Teil lange Distanzen und auch Wartezeiten in Kauf. „Früher bin ich viel in die USA oder in andere Länder gereist. Jetzt kommt die Welt zu uns nach München“, berichtet die Lab-Leiterin. Neue Themen, spannende Menschen, komplexe Zusammenhänge auf das Wesentliche abstrahieren, agiles Arbeiten und dazu jede Menge Verantwortung – für Heike Kammerer ist diese Mischung perfekt. „In meinem Job spüre ich jeden Tag ein Bauchkribbeln“, sagt sie. „Der Spaß an der Arbeit ist einer meiner Hauptmotivationsgründe.“

Spaß hatte die gebürtige Ulmerin, die in Stuttgart studierte, auch schon immer an Mathematik. „Für mich ist Mathematik das Höchste – die Herangehensweisen helfen mir, die Dinge zu strukturieren.“ Die Leidenschaft für Mathematik führte sie schließlich auch zu ihrem Studium. „Ich könnte zwar nicht mehr als Elektroingenieurin arbeiten, aber mein technischer Background hilft mir enorm, neue Entwicklungen einzuordnen“, sagt Kammerer. Eine weibliche Führungskraft in einem Technologiekonzern, das ist gerade in Deutschland noch immer eine Ausnahme. Für die zweifache Mutter war das jedoch nie ein besonderes Thema: „Ich hatte nie das Gefühl, als Frau in meiner Karriere benachteiligt zu sein.“

Auf die 2018 anstehenden Projekte freut sich Kammerer. „Bislang waren die Kunden noch in der Findungsphase. Jetzt fangen sie an, in die konkreten Planungen zu gehen, das merken wir in den Anfragen. Kunden sind jetzt reif für Industrie 4.0. Das Interesse an Industrial IoT, an dem, was wir hier machen, ist wahnsinnig groß.“

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