Ohne Wärmewende keine Klimaneutralität
VDI-Veranstaltung „Herausforderungen einer klimaneutralen Wärmeversorgung in 2050“ stieß auf reges Interesse.

Foto: PantherMedia / Andriy Popov
Mehr als 270 Teilnehmende diskutierten am 21. April auf der digitalen VDI-Veranstaltung „Herausforderungen einer klimaneutralen Wärmeversorgung in 2050“ im Rahmen der Berliner Energietage technische und ordnungspolitische Herausforderungen bei der Transformation des Wärmesektors. Jochen Lambauer, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt, führte in das Thema ein und moderierte den ersten Teil der Veranstaltung.
Bislang beruht die Wärmeversorgung in Deutschland noch zu weit über 80 % auf fossilen Energieträgern. Ohne eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende im Wärmesektor ist das Ziel der Klimaneutralität nicht zu erreichen. Hier setzte Gerhard Stryi-Hipp vom VDI-Fachausschuss Regenerative Energien (FA-RE) an und präsentierte die in der neuen VDI-Publikation „Bausteine für eine klimaneutrale Wärmeversorgung“ formulierten technischen Herausforderungen an die Wärmeversorgung sowie unterschiedliche Lösungsoptionen, um die Transformation des Wärmesektors hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung zu ermöglichen.
Digitalisierung im Wärmesektor vorantreiben
Er betonte, dass es keinen „Königsweg“ gebe und alle erneuerbaren Energien Vor- und Nachteile haben. Wichtig aus VDI-Sicht ist, dass die verschiedenen Lösungsansätze gesamtsystemisch betrachtet werden. Der VDI empfiehlt daher, eine umfassende Strategie zur Erhöhung der Effizienz im Wärmesektor zu entwickeln, die Gebäudesanierung zu stärken und die Digitalisierung im Wärmesektor zu beschleunigen. Neben einem Ausbau der Sektorenkopplung müssten auch verlässliche Rahmenbedingungen für den beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien geschaffen werden. Volker Hoppenbrock vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) berichtete vom Stakeholder-Dialog „Klimaneutrale Wärme“ der Bundesregierung. Die entscheidende Rolle der Wärmepumpen in einem zukünftigen sektorgekoppelten Energiesystem präsentierte Marek Miara vom Fraunhofer ISE, während Frank Grewe von der 2G Energy AG den Beitrag dezentraler KWK-Anlagen zur umweltfreundlichen Wärmeversorgung hervorhob.
Die vom VDI-Bereichsleiter Dieter Westerkamp moderierte Podiumsdiskussion mit den Bundestagsabgeordneten Julia Verlinden, Bündnis 90/Die Grünen, Carsten Müller, CDU/CSU-Fraktion, und Volker Hoppenbrock, BMWi, fokussierte sich im Anschluss vor allem auf die Potenziale der Fördermaßnahmen im Wärmesektor, eine mögliche Verschärfung der gesetzlichen Effizienzvorschriften im Gebäudebereich und die Lenkungswirkung von CO2-Preisen.