Monitor Lehrerbildung 26. Nov 2021 Von Wolfgang Schmitz

Lehramtsstudium vernachlässigt digitale Kompetenzen

Bildungsfachleute stellen der Politik bei der Etablierung digitaler Inhalte in die Lehrerausbildung ein schlechtes Zeugnis aus. Die Verantwortlichen kämen ihrer Pflicht nicht nach.


Foto: panthermedia.net / alebloshka

„Noch immer ist es in Deutschland möglich, ein Lehramtsstudium zu absolvieren, ohne digitale Kompetenzen erwerben zu müssen“, beklagen Bertelsmann Stiftung, CHE Centrum für Hochschulentwicklung, Robert Bosch Stiftung GmbH und Stifterverband im aktuellen Monitor Lehrerbildung. Es seien diesbezüglich in den vergangenen Jahren nur geringe Fortschritte erzielt worden. „So würde es bei bisherigem Tempo etwa für das Lehramt an Gymnasien bis ins Jahr 2040 dauern, ehe digitalisierungsbezogene Kompetenzen flächendeckend in der Lehrerbildung etabliert sind. Bildungsexpertinnen und Bildungsexperten fordern deshalb Bund, Länder und Hochschulen zum Handeln auf“, betonen Bildungsfachleute des Kooperationsprojektes.

Die Auswirkungen der Coronapandemie hätten in den vergangenen Monaten „schonungslos“ offengelegt, dass Deutschlands Schulen und ihre Lehrkräfte noch immer nicht genügend auf Bildung und Unterricht in der digitalen Welt vorbereitet sind. Verpflichtende Angebote zum Erwerb digitaler Medienkompetenz sind im Lehramtsstudium an deutschen Hochschulen weiter eher Ausnahme als Regel. Nur rund 20 % aller Hochschulen sehen sie für alle Lehramtsstudierenden unabhängig vom Lehramtstyp verpflichtend vor.

Bund und Länder stehen in der Pflicht

„Eine gute technische Ausstattung und jüngere Lehrkräfte allein gewährleisten noch keine gute digitale Bildung“, so Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes. „Bund, Länder und Hochschulen müssen den nachhaltigen Aufbau digitalisierungsbezogener Kompetenzen bei angehenden Lehrkräften schnellstmöglich viel stärker in den Fokus rücken.“

Laut Autorinnen und Autoren gelte es, das Momentum der aktuell dynamischen Entwicklungen in Sachen digitaler Lehre zu nutzen und dauerhaft tragfähige Lösungen zu etablieren. „Wir brauchen dringend eine digital-didaktische Qualifizierung künftiger Lehrkräfte“, fordert Dagmar Wolf, Bereichsleiterin Bildung bei der Robert Bosch Stiftung GmbH. „Dazu muss Digitalisierung zu einem echten Querschnittsthema in der Lehrerbildung werden, von den Fach- und Bildungswissenschaften über die Fachdidaktik bis zum Referendariat.“

Deshalb plädieren die Bildungsfachleute des Monitors Lehrerbildung für phasen- und länderübergreifende Standards im Erwerb von digitalisierungsbezogenen Kompetenzen in der Lehrerbildung. Bei der Aufgabe, eine nachhaltige Finanzierung der technischen Ausstattung zu gewährleisten sowie dauerhafte Supportstrukturen zu schaffen, sehen die Experten und Expertinnen des Monitors Lehrerbildung Bund und Länder in der Pflicht. Schulen und Hochschulen könnten diese gewaltige Daueraufgabe nicht aus eigener Kraft stemmen.

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