Regierung will 45 Mio. € in bessere Bildungsangebote investieren
In den Mint-Fächern nimmt der Fachkräftemangel zu. Das will Bildungsministerin Stark-Watzinger ändern. Mit einer Finanzspritze will die Freidemokratin das Bildungssystem stärken.

Foto: BMBF/Hans-Joachim Rickel
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger will 45 Mio. € in bessere Bildungsangebote in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaft, Informatik und Technik (Mint) investieren. Über welchen Zeitraum das Geld investiert werden soll, bleibt unklar. „Die Mint-Fachkräftelücke gefährdet Deutschlands Wohlstand und Innovationsfähigkeit“, sagte die FDP-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Auch brauche es Fachkräfte in diesen Bereichen, um Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen. Bei einer Fachveranstaltung in Berlin, dem „Mint Gipfel“, bekräftigte sie dies.
Lesen Sie auch: „Die Mint-Bildung muss sich schnell vom Virus erholen“
Der Aktionsplan zielt nach Angaben der Ministerin darauf ab, die schulische und außerschulische Bildung enger zu vernetzen. Qualitativ hochwertige Lernangebote soll es zudem auch schon in Kitas, Hort und Grundschule geben. „Wir können es uns nicht länger leisten, Mint-Potenzial ungenutzt zu lassen“, sagte Stark-Watzinger. Der Plan sieht auch vor, Eltern stärker in den Berufswahlprozess einzubeziehen, um Jugendliche und junge Erwachsene für eine Ausbildung oder ein Studium in den Mint-Bereichen zu begeistern.
Zu den geförderten Maßnahmen zählen unter anderem die Initiative Haus der kleinen Forscher und Schülerwettbewerbe wie Jugend forscht. Auch Mädchen, sozial benachteiligte Kinder und junge Migranten sollen mit dem neuen Plan stärker als bislang gefördert werden.
VDI empfiehlt, Klimaschutz zu betonen
Der VDI hatte jüngst auf der Hannover Messe noch einmal darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, junge Menschen für Technik zu begeistern. Von großer Bedeutung sei es, technische und naturwissenschaftliche Fächer und Berufe stärker als bislang als Klimaschutzfächer und -berufe zu bewerben. Junge Menschen seien daran interessiert, das Problem Klimawandel aktiv anzugehen und eine lebenswerte Zukunft zu schaffen.
Lesen Sie auch: Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt
Der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks kommentierte den Gipfel mit den Worten: „Der Fachkräftemangel gehört in unseren Unternehmensbefragungen seit Jahren zu den größten Geschäftsrisiken … In Branchen mit besonders vielen Mint-Fachleuten wie den IT-Dienstleistern und in der pharmazeutischen Industrie melden mehr als die Hälfte der Unternehmen massive Probleme bei Stellenbesetzungen. Insgesamt fehlen laut Mint-Frühjahrsreport 2022 derzeit rund 320 000 Fachleute im Mint-Sektor.“
Aber es gebe auch Hoffnung. Während das Interesse an einigen anderen Ausbildungsberufen nachlasse, bleibt die Mint-Berufsausbildung laut Mint Nachwuchsbarometer 2022 beliebt: 34 % aller Auszubildenden beginnen eine Mint-Ausbildung. Auch bei den IHK-Berufen fallen mit dem Industriemechaniker, Mechatroniker und Fachinformatiker 2021 drei Mint-Berufe unter die zehn Ausbildungsberufe mit den meisten neuen Vertragsabschlüssen.