Zu wenig Start-ups in Frauenhand
Der Bundesverband Deutsche Startups e. V. hat den dritten „Female Founders Monitor“ vorgelegt.

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Frauen sind im Start-up-Ökosystem nach wie vor stark unterrepräsentiert: Der Anteil der Gründerinnen liegt in Deutschland bei nur 15,7 % und hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert (15,1 %). Das zeigt der aktuelle „Female Founders Monitor“.
Kapitalgeber bevorzugen männliche Teams
Insbesondere beim Zugang zu Finanzmitteln herrscht ein erkennbarer „Gender Bias“: Nur 5,2 % der frauengeführten Start-ups haben bisher Investments von über 1 Mio. € erhalten. Dagegen konnten immerhin 27,8 % der männlichen Teams entsprechend große Finanzierungsrunden durchführen.
Ein Grund für die Unterschiede ist der für Frauen schwierigere Zugang zu Kapitalgebern. 56,7 % der frauengeführten Start-ups bewerten ihren Zugang zum Investmentsektor als schlecht – bei den Männerteams sind es nur 36,7 %.
Gründerinnen zielen ab auf wichtige Branchen
Bei der Gründung von Start-ups durch Frauen spielen übergeordnete gesellschaftliche Ziele eine wichtige Rolle. So engagieren sich weibliche Teams häufig im Gesundheitssektor, im Bereich Social Entrepreneurship und in der Green Economy.
Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie a. D., fordert dementsprechend: „Die Start-up-Szene braucht vor allem eins: mehr Frauen! Ihr Anteil liegt nur bei knapp 16 %. Im Start-up-Bereich wiederholt sich damit, was wir von den Führungsetagen unserer großen Konzerne kennen – Frauen sind enorm unterrepräsentiert. Wenn wir wollen, dass unsere Wirtschaft stark bleibt, müssen wir unsere Anstrengungen erhöhen, Gründerinnen gezielter fördern und damit die Grundlage für eine offene Arbeitswelt von morgen schaffen.“
Der „Female Founders Monitor“ versteht sich als die zentrale Studie zur Bedeutung von Frauen für Start-up-Gründungen in Deutschland und basiert auf einer Untersuchung von 1911 Start-ups. Die Studie stellt die Bedeutung von Gründerinnen, deren Motive und Herausforderungen in den Mittelpunkt, um wichtige Impulse für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zu setzen.