Beschäftigte empfehlen intensivierte Mitarbeiterbindung
Mitarbeitende hierzulande sehen 2022 vor allem personelle Herausforderungen auf ihre Unternehmen zukommen.

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Mitarbeiterbindung und Neueinstellungen – das sind aus Sicht der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 2022 die drängendsten Herausforderungen für ihre Unternehmen. Das geht aus einer Befragung des Beratungs- und Marktforschungsunternehmens Trendence unter 1200 Beschäftigten hervor. Für 29,8 % der Befragten ist die wichtigste Unternehmensaufgabe, die aktuelle Belegschaft zusammenzuhalten. 27,8 % sehen zudem die Mitarbeitersuche in diesem Kontext ganz vorne. Gleich darauf folgt, die internen Unternehmensstrukturen an eine sich verändernde Arbeitswelt anzupassen. Außerdem weit oben auf der Empfehlungsliste der Mitarbeitenden für ihre Unternehmen: die Möglichkeiten zur digitalen Zusammenarbeit auszubauen (24,6 %) sowie Homeofficebedingungen (24,3 %) zu optimieren.
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Vergütung steht auf Maßnahmenkatalog ganz weit oben
Wenn es um die Maßnahmen geht, mit denen Unternehmen ihre Mitarbeitenden besser an sich binden könnten, haben die Befragten eine klare Vorstellung. Unternehmen, die die Vergütung anheben, ihre Führungskultur ausbauen oder insgesamt ihre Arbeitsbedingungen ausgestalten, sind laut Mitarbeitereinschätzung auf dem richtigen Weg. „Gehaltsanpassungen stehen traditionell und damit wenig überraschend weit oben auf der Prioritätenliste von Mitarbeitenden“, sagt Robindro Ullah, Geschäftsführer von Trendence. Ein wichtiges Ergebnis, das sich Arbeitgeber aber auf die Fahne schreiben sollten, liege darin, die Arbeitsbedingungen an die Post-Corona-Arbeitswelt anzupassen. „Die Belegschaft Homeoffice-ready zu machen sowie die digitalen Möglichkeiten dafür auszubauen, sind wichtige Ansätze, um qualifizierte Menschen im Unternehmen zu halten.“
Klare Erwartungen ans Optimierungspotenzial
45,6 % der Befragten finden, die Loyalität zu ihrem aktuellen Arbeitgeber habe sich 2021 verbessert. Demgegenüber steht allerdings auch ein Anteil von 28,6 % der Mitarbeitenden, bei denen der aus ihrer Sicht schwache arbeitgeberseitige Umgang mit den veränderten Arbeitsbedingungen durch die Coronakrise einen Wechselwunsch auslöst.
Hinsichtlich der Mitarbeitersuche haben die Befragten ebenfalls klare Erwartungen, wo ihr derzeitiges Unternehmen Optimierungspotenzial besitzt. Aus ihrer Sicht hapert es derzeit sowohl am Bewerbungsmanagement sowie dem Onboardingprozess. Inhaltlich empfehlen die Befragten, die Unternehmenskultur zu verbessern, um so neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzuziehen. Mehr als ein Viertel regen darüber hinaus an, aktiver als Arbeitgeber zu werben.