Studie: Restrukturierungsprozesse im Gang 22. Mai 2020 Von Claudia Burger

Firmen stellen sich nach Corona anders auf

Eine vom Beratungsunternehmen Korn Ferry weltweit unternommene Befragung bei Unternehmen ergab: Nur ein Fünftel der Firmen glaubt an eine Rückkehr zum Status quo vor der Krise.


Foto: panthermedia.net /depositedhar

In einer weltweiten Untersuchung durch die Organisations- und Personalberatung Korn Ferry prognostiziert nicht einmal jedes fünfte Unternehmen (17 %), dass es so weitergehen werde wie vor der Krise. Vielmehr erwarten die Unternehmen deutliche Veränderungen in Führung, Strukturen und Prozessen. Vor allem virtuelle Führung (für 63 % wichtigste Veränderung) und Kostenmanagement (47 %) werden laut Korn Ferry im Fokus stehen. Ein Drittel (31 %) wolle zudem Personalkosten künftig flexibler gestalten. „Die Wirtschaft arbeitet gerade unter höchsten Anpassungsschmerzen an einem neuen Geschäftsmodell“, sagt Thomas Faltin, Experte für Organisationsentwicklung bei der Personal- und Organisationsberatung Korn Ferry. „Neben all den Themen, die jetzt gerade nicht funktionieren, kristallisieren sich auch neue Chancen für eine bessere und effizientere Zusammenarbeit heraus. Die eigentlich für den Notfall gedachten Prozesse, die sich jetzt als besonders wirksam erweisen, könnten die neuen Standardprozesse werden. Dies wird die Arbeitsrealität vieler Menschen nachhaltig verändern.“ Korn Ferry hat in der Untersuchung „2nd Pulse Survey Impact of Covid-19 on Rewards & Benefits“ rund 4000 Unternehmen hinsichtlich der Auswirkungen der Coronakrise auf Vergütung und Workforce Management befragt. Die Unternehmen stellen laut Korn Ferry einen Querschnitt durch alle Branchen, Größenordnungen und Weltregionen dar.

Virtuelle Zusammenarbeit als Herausforderung

Die neuen Formen der virtuellen Zusammenarbeit hätten gezeigt, dass Führungskräfte sich auf eine andere Realität einstellen müssen, meint Korn Ferry. Faltin: „Zum einen kämpfen viele mit einem gefühlten Kontrollverlust, da sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr jederzeit sehen können. Zum anderen fällt es ihnen schwer, ihre Mannschaft im Homeoffice motiviert zu halten – vor allem dann, wenn es überwiegend negative Nachrichten zu verkünden gibt. Umso wichtiger ist das persönliche Zwiegespräch zuletzt als Führungsinstrument geworden. Ich würde soweit gehen zu sagen: Einige Führungskräfte haben es zum ersten Mal überhaupt wirklich einsetzen müssen.“ In der Umfrage sagen 42 % der befragten Unternehmen, dass diese Form der Gesprächsführung für die künftige Kommunikation eine zentrale Rolle spielen wird. 34 % prognostizieren, dass ihre Unternehmen sich künftig mehr auf eine Stärkung von Engagement und Motivation konzentrieren müssten. 32 % setzen dafür neue oder verbesserte Skills und Fähigkeiten ihrer Führungskräfte voraus.

Kosten werden auch nach der Krise verschärft im Fokus sein

„Zuversicht bewahren, Glaubwürdigkeit vermitteln, Perspektive wechseln, Klarheit schaffen, Priorisierungen festlegen, Sinn und Zweck erklären – das sind Anforderungen, die Führungskräfte zukünftig umso mehr erfüllen müssen“, sagt Faltin. „Auch, weil die Zeiten aus Sicht der Unternehmen nicht leichter werden.“ 47 % der Firmen erklärten, dass sie auch nach der Krise eine hohe Disziplin im Kostenmanagement an den Tag legen werden. Personalkosten künftig flexibler zu halten, das ist für jedes dritte befragte Unternehmen das Gebot der Stunde. 21 % prognostizieren einen neuen und dynamischeren Umgang in der Festlegung von Leistungsboni. Die gleiche Anzahl sieht ihr Unternehmen in einer Repositionierung oder gar Restrukturierung. Und 16 % sagen schon jetzt, dass sie künftig bei internen Aktivitäten genauer prüfen werden, welchen Einfluss diese wirklich auf das Geschäft haben. „Eine Fokussierung auf Kosten auch nach der Krise ist mehr als nachvollziehbar. Je länger die Krise andauert, desto stärker wird sie die Unternehmen treffen. Unsere Untersuchung hat ergeben, dass es keinen einzigen Sektor und keine einzige Region auf der Erde gibt, die nicht von dieser Krise getroffen wird“, so Faltin. Ein Drittel der Unternehmen gab an, dass sich die Krise signifikant auf den Jahresumsatz auswirken wird (15 % bis 30 % weniger Umsatz als im letzten Geschäftsjahr). 13 % sehen noch ernstere Auswirkungen. Sie rechnen mit 30 % bis 50 % Umsatzrückgang. „Trotzdem müssen die Unternehmen darauf achten, ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Einsparungen und Investitionen zu bewahren – nach dem Motto ‚Cutting the costs but not the Future‘. Ansonsten droht ihnen später, dass sie abgehängt werden“, sagt Faltin.

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