Homeoffice gewinnt bei Arbeitgebern an Zustimmung
Der Anteil derer, die im Homeoffice arbeiten, hängt stark von Branche und Unternehmensgröße ab, besagt eine Studie. Nur etwa 8 % der Firmen beurteilen die Produktivität ihrer Mitarbeitenden im Homeoffice pessimistischer als vor der Pandemie.

Foto: panthermedia.net/ Nils Weymann
Der Homeoffice-Schub wird in vielen deutschen Unternehmen auch nach der Coronapandemie anhalten. Firmen der Informationswirtschaft, zu denen die IKT-Branche, Mediendienstleister und wissensintensive Dienstleister zählen, erwarten, dass ein Drittel ihrer Belegschaft mindestens einmal wöchentlich von zu Hause aus arbeiten wird, wie aus einer Studie des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW hervorgeht. Vor der Pandemie waren es durchschnittlich 10 % der Beschäftigten. Industrieunternehmen rechnen im Schnitt mit einem Anstieg von 2 % vor der Pandemie auf 10 %.
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Der Anteil der Mitarbeitenden, die auch künftig zeitweise am heimischen Schreibtisch arbeiten, hängt der Umfrage zufolge stark von der Firmengröße ab. „Große Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten in der Informationswirtschaft erwarten, dass durchschnittlich die Hälfte ihrer Belegschaft zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten wird, nachdem die Pandemie vorüber ist“, erläutert ZEW-Wissenschaftler Daniel Erdsiek. In Firmen mit 20 bis 99 Beschäftigten liege dieser Anteil bei 38 % und bei kleineren Unternehmen bei 30 %. Auch in der Industrie ist der Schub bei den Unternehmen mit mindestens 100 Beschäftigten am stärksten. Diese erwarten, dass im Durchschnitt 16 % der Belegschaft teilweise von zu Hause aus arbeiten werden. Vor der Pandemie waren es nur 3 % der Mitarbeitenden.
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Erdsiek zufolge schätzt mehr als jedes dritte der gut 1100 befragten Unternehmen die Produktivität von Beschäftigten im Homeoffice positiver ein als vor dem Beginn der Pandemie. „Das gilt sowohl für Unternehmen im Dienstleistungsbereich als auch im verarbeitenden Gewerbe.“ Etwa 8 % der Firmen beurteilen die Produktivität pessimistischer. Die Mehrheit der Unternehmen hat ihre Einschätzung nicht spürbar verändert.