Familienunternehmen 19. Mai 2022 Von Wolfgang Schmitz/dpa Lesezeit: ca. 3 Minuten

Kaum Frauen in den Topetagen

Die obersten Führungsgremien börsennotierter Firmen werden weiblicher. Große Familienunternehmen hinken bei der Besetzung von Topposten mit Frauen hinterher.

Was Frauen in Führungsetagen betrifft, bewegt sich in Deutschland einiges, in Familienunternehmen allerdings nur sehr langsam.
Foto: panthermedia.net/ Dmitriy Shironosov

Frauen kommen in der Topetage großer deutscher Familienunternehmen einer Studie zufolge weiterhin kaum voran. Nach Angaben der gemeinnützigen Allbright Stiftung saßen Anfang März in den Geschäftsführungen der 100 umsatzstärksten Familienunternehmen 8,3 % weibliche Führungskräfte. Der Frauenanteil ist damit nur gut halb so hoch wie bei den 160 Firmen der Dax-Familie (14,3 %) und er verändert sich kaum, wie aus der Studie hervorgeht. Vor zwei Jahren lag der Wert bei rund 7 %.

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Mehr als zwei Drittel (68) der Familienunternehmen haben den Angaben zufolge keine einzige Managerin in der Geschäftsführung. Besonders wenig tut sich demnach bei den 70 Firmen, die vollständig in Familienhand sind. Hier liegt der Frauenanteil in der Topetage seit März 2020 unverändert bei 4,8 %. Zum Vergleich: Bei den 40 großen Dax-Unternehmen sind es 19,8 % (Stand: 1. März 2022). Die Börsenschwergewichte stünden am stärksten im öffentlichen Fokus und unterlägen strengen Transparenzpflichten, hieß es in der Studie. „Die öffentliche Erwartungshaltung wirkt.“

Börsenunternehmen rekrutieren systematisch Frauen

Das zeigt sich auch beim Blick auf die 19 Familienunternehmen, die an der Frankfurter Börse notiert sind, zu denen unter anderem BMW und Henkel zählen. Der Frauenanteil in den Geschäftsführungen dieser Firmen ist mit 16,4 % deutlich höher als beim Durchschnitt der Familienunternehmen.

Entscheidend für die unterschiedliche Entwicklung ist der Allbright Stiftung zufolge die Nachbesetzung frei werdender Topposten. Während die Börsenunternehmen systematisch Frauen rekrutierten, wählten Familienunternehmen weiterhin fast ausschließlich Männer aus. Bei den 40 Dax-Konzernen waren demnach 38 % der Neurekrutierungen seit 1. März 2020 weiblich, bei den 70 Unternehmen in vollständigem Familienbesitz waren es nur 6 %. Fast 90 % der neu berufenen Geschäftsführungsmitglieder in Familienunternehmen seien westdeutsche Männer.

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„Familienunternehmen sollten Diversität und Chancengleichheit nicht als Zeitgeistthema unterschätzen“

„Die Familienunternehmen riskieren, in der Konkurrenz um die besten Köpfe zu Arbeitgebern zweiter Wahl zu werden“, mahnen die Geschäftsführer der Allbright Stiftung, Wiebke Ankersen und Christian Berg. „Diversität zieht Toptalente an, ein veraltetes Führungsverständnis tut es nicht.“ Es sei eine Stärke der Familienunternehmen, dass sie in Generationen dächten und nicht in Quartalen. „Gerade deshalb sollten sie Diversität und Chancengleichheit nicht als Zeitgeistthema unterschätzen.“ Es gehe vielmehr um eine der großen, dauerhaften gesellschaftlichen Veränderungen.

Die gemeinnützige deutsch-schwedische Allbright Stiftung setzt sich für mehr Frauen und Diversität in den Führungspositionen der Wirtschaft ein.

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