Industrie 4.0: Bundesregierung ist Kontaktvermittler
Die smarte Produktion nimmt seit 2011 unter dem Schlagwort Industrie 4.0 Formen an. Wie es dazu kam und wie es trotz Corona weitergeht, berichtet Wolf-Dieter Lukas, Staatssekretär im BMBF.

Foto: M. Ciupek
Auf der Hannover Messe hätte die von den Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie Bildung und Forschung (BMBF) unterstützte Plattform Industrie 4.0 Ende April ihre neuesten Erkenntnisse präsentiert und unter den Teilnehmern diskutiert. Daraus wurde wegen der Corona-bedingten Einschränkungen nichts. Ohnehin sieht Wolf-Dieter Lukas, Staatssekretär im BMBF, dass die Bundesregierung bei der digitalen Transformation der Industrie inzwischen eher als Kontaktvermittler auf internationaler Ebene gefragt ist. „Das treiben die Unternehmen nun in eigenem Interesse voran“, berichtet er im Gespräch mit VDI nachrichten. Weil man sich in Deutschland von Anfang an nicht nur auf technische Aspekte konzentriert habe, sei man im internationalen Vergleich im Vorteil.
Thema ist für ihn in diesem Jahr deshalb vor allem die Verbindung von Industrie 4.0 zu GAIA-X. „Wir sprechen ja inzwischen über GAIA-X, also eine vertrauenswürdige Dateninfrastruktur für Europa. Das Konzept ist quasi aus der Plattform Industrie 4.0 heraus entstanden, weil sich die Plattform bei ihrer Arbeit auch mit grundlegenden Themen wie dem kontrollierten sicheren Datenaustausch beschäftigt und nicht nur den Industriefokus verfolgt.
Kreativität durch persönlichen Austausch
Auch wenn der Austausch unter den Beteiligten auf digitalem Weg gut funktioniert, glaubt Lukas, dass der persönliche Austausch weiterhin wichtig bleibt. Die Entscheidung, „ob etwas für ein Unternehmen relevant ist, wird in den Gesprächen in Veranstaltungspausen und an Messeständen, aber auch abends beim zufälligen Zusammentreffen mit anderen Menschen getroffen“, zeigt er sich überzeugt.
Mit Blick auf die weltweiten wirtschaftlichen Auswirkungen sagt Lukas: „Ich habe die Hoffnung, dass wir gestärkt aus der Krise hervorgehen, wenn wir die Krise als Chance zur Innovation nutzen“. Die Hoffnung habe sich damals auch nach der Finanzkrise bestätigt.
Das komplette Interview lesen Sie im aktuellen E-Paper der VDI nachrichten auf Seite 3.