BSI zertifiziert Globalfoundries 28. Apr 2020 Von Jens D. Billerbeck

Sichere Chips aus Dresden

Chips für Finanztransaktionen oder Ausweisdokumente unterliegen strengen Sicherheitsanforderungen. Der Dresdner Standort des Auftragsfertigers Globalfoundries wurde jetzt nach der neuesten internationalen Norm entsprechend zertifiziert.

Globalfoundries Werk Dresden.
Foto: Globalfoundries

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat den Standort Dresden des Chipauftragsfertigers Globalfoundries nach der neuesten internationalen Common-Criteria-Norm ISO 15408, CC Version 3.1 zertifiziert. In einer „virtuellen Zeremonie“ wurde das Zertifikat gestern von Arne Schönbohm, dem Präsidenten des BSI, und Minister Oliver Schenk, dem Chef der Sächsischen Staatskanzlei, an Thomas Morgenstern, Senior Vice President und Geschäftsführer von Globalfoundries (GF) in Dresden, überreicht.

Mit dem Zertifikat können in der Dresdner Chipfabrik nun Bausteine für den öffentlichen Sektor oder für Branchen, die ein hohes Maß an Sicherheit und Integrität im Produktionsprozess erfordern, hergestellt werden. Im einzelnen können das Chips für Finanztransaktionen, für Smart Cards, digitale Ausweise oder ähnliche Produkte und Anwendungen sein.

Investitionen in Millionenhöhe

GF Dresden hat nach eigenen Angaben in den vergangenen zwei Jahren einen einstelligen Millionenbetrag investiert, um seine Sicherheits- und IT-Systeme auf das höchste Niveau zu bringen.

Maßgeblich vorangetrieben hat den Zertifizierungsprozess im Dresdner GF-Werk das niederländische Halbleiterunternehmen NXP. Das Werk Dresden ist nun zusammen mit den GF-Standorten in Singapur und den Vereinigten Staaten nach den höchsten Industrie-, Kunden- und Regierungskriterien für sichere Fertigung unter dem Dach des sogenannten GF-Shield-Programms akkreditiert.

Bedarf an sicheren Chiplösungen wächst

„Das BSI hat bescheinigt, dass alle unsere Systeme und Prozesse den höchsten Standards der internationalen ISO-Norm Common Criteria entsprechen“, sagte Thomas Morgenstern, Leiter des Dresdner GF-Standorts. „Dies ist ein bedeutender Meilenstein, der uns ermöglicht, neue und anspruchsvolle Märkte zu adressieren.“ Mikrochips würden im täglichen Leben und in den Volkswirtschaften immer allgegenwärtiger und im gleichen Maße steige auch der Bedarf an sicheren und vertrauenswürdigen Chiplösungen. Morgenstern: „Wir freuen uns sehr über unsere neue Möglichkeit, einen weiteren Beitrag zur Hardware-Sicherheit ‚made by GF in Dresden‘ zu leisten. Wir wollen für unsere Kunden der vertrauenswürdigste und sicherste Foundry-Partner sein.“

Als Foundry fertigt GF Chips für Halbleiterunternehmen ohne eigene Fabriken. Mit rund 3200 hoch qualifizierten Fachkräften und einer Gesamtfläche von mehr als 52 000 m2 Reinraum sieht sich die GFD als führend in Europa.

Sicherheit im Internet der Dinge

Die neue Zertifizierung nutzt auch der britische Prozessorspezialist ARM, dessen Chiparchitekturen in vielen mobilen Produkten stecken, u. a. für das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT). „Um erfolgreich skalieren zu können, ist Informationssicherheit in jeder Phase der Herstellungskette des zellulären IoT entscheidend, vom Chipdesign bis zum Einsatz“, sagte Vincent Korstanje, Vizepräsident und General Manager, Connectivity bei ARM. Die Zertifizierung von GF erweitere die Fähigkeit zur kosteneffizienten Herstellung sicherer, verbundener Produkte. Mit der GF-Prozesstechnologie ließen sich so zügig neue Anwendungen unter Beachtung höchstmöglicher Informationssicherheit entwickeln.

Wichtiges Signal für Standort Dresden

„Die erfolgreiche Zertifizierung von Globalfoundries durch das BSI ist ein weiterer Beleg für das vielfältige Leistungsspektrum des Mikroelektronik-Standorts Dresden“, sagte Oliver Schenk, Staatsminister und Chef der Sächsischen Staatskanzlei. Nicht nur die Kunden von Globalfoundries profitierten von der neuen Sicherheitszertifizierung – auch das Digital-Ökosystem „Silicon Saxony“ werde dadurch gestärkt. Schenk: „Gerade jetzt spüren wir sehr intensiv, welchen hohen Stellenwert wir europäischer Technologiesouveranität einräumen müssen, um in gewissem Grade unabhängiger von weit entfernten Zulieferern zu sein.“ Erfreut zeigte sich der Staatsminister stellvertretend für die sächsischen Unternehmen, dass das BSI mit seiner neu gegründeten Außenstelle in Freital bei Dresden nun auch direkt im Freistaat als Partner zur Verfügung stehe.

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