Fokus Steinkohle 06. Dez 2018 Stephan W. Eder Lesezeit: ca. 3 Minuten

Der Letzte macht das Licht aus!

Die Förderung in Deutschland ist bald eingestellt, der deutsche Verbrauch sinkt stetig – und wird weiter abnehmen. Für die Steinkohlenutzung gibt es neue Perspektiven.

Wer Klimafreundlich sein möchte muss langfristing auf Kohle verzichten, oder?
Foto: mauritius images / Joachim Jockschat

Letzter Dienstag, Barbaratag, der Tag, an dem die Bergleute ihre Schutzheilige feiern: Das „Letzte Fördergefäß“ mit Kohle verlässt symbolträchtig das RAG-Steinkohlenbergwerk im westfälischen Ibbenbüren.

Es ist das Ende einer langen Folge von Abschieden – in Ibbenbüren und in ganz Deutschland. Sorgfältig wird dokumentiert: 825 000 t förderte Ibbenbüren noch dieses Jahr, die letzte Kohle gebrochen am 30. Oktober, Flöz 53, Beustfeld. Der letzte Streckendurchschlag – auch der letzte im gesamten deutschen Steinkohlenbergbau – am 30. März 2017, Teufe 1560 m, Strecke 7a Osten, Flöz 78.

Das Ende des Endes wird am 21. Dezember sein, wenn mit Prosper Haniel in Bottrop das letzte deutsche Steinkohlebergwerk den Förderbetrieb einstellt. Das Ende der Nutzung von Steinkohle in Deutschland ist das nicht, aber auch die ist seit Jahren rückläufig. Vor allem, weil immer weniger Strom in Steinkohlekraftwerken erzeugt wird. Denn wer Klimaschutz betreiben will, muss langfristig auf Kohle verzichten.

Kohlenutzung und Klimaschutz, darin sieht Polens Präsident Andrzej Duda keinen Widerspruch. Er verteidigte zum Start der Weltklimakonferenz in Katowice die Kohlenutzung seines Landes. „Die eigenen natürlichen Ressourcen zu nutzen (…) und darauf die Energiesicherheit zu stützen, steht nicht im Widerspruch zu Klimaschutz und Fortschritt beim Klimaschutz“, sagte er am vergangenen Sonntag.

Da passt es nicht nur, dass Polen einer der Hauptlieferanten von Importsteinkohle nach Deutschland ist, vor allem von Koks. Mehr noch: Unternehmen und Wissenschaftler beider Länder erschließen neue Nutzungsfelder für die Steinkohle. So arbeitet ein Forschungsverbund rund um den polnischen Bergbaukonzern JSW an einem Verfahren, aus den Pyrolyseölen und Synthesegasen der Steinkohlevergasung Ausgangsmaterialien für die Kohlenstofffaserproduktion zu gewinnen. So könnte die polnische Steinkohle langfristig genutzt werden, um die Leichtbauambitionen deutscher Automobilkonzerne zu erfüllen. Eine Perspektive – auch für JSW in Zeiten des Klimaschutzes: der Koks- und Kohleproduzent war erster „offizieller Partner“ der laufenden Weltklimakonferenz. Seiten 14, 20 bis 22

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