Energieeffizienz 11. Mrz 2020 Von Stephan W. Eder

Energiewende für Zuhause

Kraft-Wärme-Kopplung, kurz KWK, gilt als Schlüsseltechnik für die Energiewende. In Privathaushalten oder kleineren Mehrfamilienhäusern hat die Technik noch viel Potenzial, zeigt der jüngste VDI-Statusreport zu Mikro-KWK-Anlagen.


Foto: panthermedia.net/ Birgit Reitz-Hofmann

Die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) spielt für die Bundesregierung bei der Erreichung der Klimaschutzziele „eine besondere Rolle“. KWK-Anlagen sind nämlich im Vergleich zu Anlagen ungekoppelter Erzeugung effizienter, weil sie eben beides bereitstellen – Strom wie Wärme. Damit steht die KWK an der Schnittstelle zwischen Strom- und Wärmemarkt. Beide Sektoren sollen in den nächsten Jahrzehnten immer stärker zusammenwachsen – Sektorkopplung par excellence.

Wenn die Bundesregierung von KWK spricht, meint sie aber in der Regel Anlagen im Energiesektor oder im Industriebereich oder Versorgungsanlagen für Gebäudekomplexe. Kleine Anlagen, die sogenannten Mikro-KWK, sind aber auch für Privatleute und für kleinere Mehrfamilienhäuser interessant. Dem Stand der Technik und den sich abzeichnenden Trends hat sich der Statusreport Mikro-KWK-Anlage des VDI gewidmet.

KWK-Anteil an Stromerzeugung soll in diesem Jahr 25 % erreichen

Bei der Stromerzeugung lautet das offizielle Ausbauziel der Bundesregierung, den Stromanteil mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bis 2020 auf 25 % zu verdoppeln. Einige Nachbarn sind da deutlich weiter: Die Niederlande, Dänemark und Finnland erreichen bereits einen KWK-Stromanteil von 30 % bis 40 %.

Der neue VDI-Statusreport trägt für Interessierte den Stand der Technik zusammen und gibt konkrete Hinweise für Planung und Dimensionierung sowie Betrieb von Mikro-KWK-Systemen. Zudem gibt der Bericht handfeste Tipps zur Abrechnung von Wärme- und Stromerzeugungskosten.

Aufholbedarf bei Mikro-KWK im Heizungsmarkt

Mikro-KWK-Anlagen sind gedacht für Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser sowie Gewerbebetriebe. Sie können dort einen großen Teil der elektrischen und thermischen Grundlast decken. Schaut man aber auf den Markt der jährlich rund 700 000 neu installierten Heizungssysteme in Deutschland, so waren im Jahr 2018 aber nur rund 0,3 % davon Mikro-KWK-Anlagen.

Unter angemessenen Rahmenbedingungen, so der VDI, sei bis 2030 ein Anteil von über 5 % möglich. Hier wünscht sich der Verein eine Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, die langfristig Investoren Sicherheit bei ihren Entscheidungen für eine solche Anlage geben sollten. Dabei böten die Hersteller bereits „ein breites Spektrum an KWK-Technologien für unterschiedlichste Einsatzbereiche an – vom Einfamilienhaus bis zum Nahwärmekonzept für ganze Straßenzüge oder Großobjekte. Zukünftig werden Brennstoffzellen-Heizgeräte eine weitere innovative Variante bieten.“

Gesetze geben falsche Signale für Wohnungswirtschaft

Eigentlich, so der VDI, könnte gerade das ideale Einsatzfeld der Wohnungswirtschaft mithilfe von KWK-Anlagen durch bereits bestehende Contracting-Lösungen schnell und spürbar für die Reduzierung des CO2-Ausstoßes sorgen. Dabei übernimmt ein Dienstleister die Versorgung mit Strom und Wärme. Er bietet dabei Planung, Errichtung, Finanzierung, Betrieb sowie Wartung und Instandhaltung als Komplettpaket an. Dadurch wird das wirtschaftliche Risiko bezüglich Investition und Betrieb nicht vom Endkunden getragen.

Der Haken bei den bestehenden Gesetzen liegt im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Es stellt Contracting und Eigenbetrieb der Fälligkeit der EEG-Umlage nicht gleich, vielmehr muss der Contracting-Geber die EEG-Umlage auf den Strom erheben, den er zum Beispiel an seine Mieter liefert. Als Folge stockt der Ausbau entsprechender Angebot im Markt. „Ein wesentliches Hemmnis zur Markteinführung“, konstatiert der VDI. Würde beispielsweise der Eigentümer eines Einfamilienhauses die gleiche KWK-Anlage im gleichen Objekt selbst betreiben, fiele die EEG-Umlage nicht an.

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