Neue Studie der Internationalen Energieagentur 17. Dez 2021 Von Stephan W. Eder Lesezeit: ca. 3 Minuten

Kohle: Rekord für 2021

„Kohle ist die größte Einzelquelle der weltweiten Kohlendioxidemissionen“, resümierte Fatih Birol, Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA), heute Morgen bei der Vorstellung des jährlichen Kohlereports seiner Organisation. Das Wiederanfahren der Konjunktur nach der Covid-Krise trieb die Kohleverstromung weltweit auf einen neue Rekordwert. Sorgenkind dabei: China.

Kohlekahn auf dem Jangtse in China: Das Land steht für mehr als die Hälfte der weitweiten Stromerzeugung aus dem Brennstoff. Diese dürfte in diesem Jahr mit 10 350TWh einen neuen historischen Höchstwert erreichen, so die Internationale Energieagentur.
Foto: PantherMedia / ymgerman

10 350 TWh, das ist der Rekordwert, auf den nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) vom heutigen Morgen die globale Stromerzeugung aus Kohle in diesem Jahr wohl steigen wird. Zum Vergleich:

Insgesamt werden im Jahr 2021 in Deutschland voraussichtlich gut 582 TWh Strom erzeugt.

IEA-Chef Fatih Birol sprach von einem „besorgniserregen Signal“, das zeige, wie weit die Weltgemeinschaft noch weg sei von einem Pfad hin zu einer Nettonull bei den Treibhausgasemissionen. Die Entwicklung bedrohe sogar, dieses Ziel überhaupt erreichen zu können. „Der weltweite Kohlebedarf wird in diesem Jahr um 6 % steigen“, so der Exekutivdirektor der Organisation mit Sitz in Paris.

Absoluter Höhepunkt der Stromerzeugung aus Kohle wohl 2022

Die Kohlestromerzeugung lege dabei in diesem Jahr überall zu, in allen großen Industrieregionen: in China, Europa, den USA, Indien. Und das sei noch nicht das Ende, verdeutlichte Birol: „Wir erwarten, dass der Kohlebedarf in den kommenden Jahren einen historischen Höchststand erreichen wird.“ Ein Blick in den Bericht „Coal 2021“ zeigt, dass dieser Höhepunkt schon voraussichtlich im kommenden Jahr fällig ist, danach folgt ein Plateau bis etwa 2025. Wenn es abwärtsgeht, dann erst danach.

Dabei steht China zwar für den Löwenanteil an der Kohleverstromung, die Kohlestromerzeugung werde dort wohl um 9 % im Jahresvergleich wachsen, in Indien um 12 %, in beiden Ländern würden historische Höchstwerte erreicht. Aber, so merkte Birol an, das größte Wachstum bei der Kohleverstromung komme in diesem Jahr aber aus Europa und den USA mit gut 20 %. Das war schon früh 2021 in Ansätzen erkennbar.

Markt beschleunigt Kohleausstieg

Allerdings sei diese Aufwärtsbewegung in der Kohleverstromung nur vorübergehend in einer langen Phase des Niedergangs, dies gelte auch für die USA, erklärte Keisuke Sadamori, Director Energy Markets and Security bei der IEA. In Europa werde die Kohle perspektivisch schnell aus dem Markt gedrängt werden, das beruhe auf den stark nach oben schnellenden CO2-Preisen.

Der Schlüssel für die Zukunft, machte Sadamori deutlich, liege in China und Indien: „Asien dominiert den weltweiten Kohlemarkt, dabei stehen China und Asien für zwei Drittel des Bedarfs.“ Und damit liegt auch hier ein Schlüssel für die Reduktion der weltweiten Treibhausgasemissionen, verdeutlichte Birol. „30 % der gesamten CO2-Emissionen kommen von der Kohleverstromung“, betonte er. Die Treibhausgasemissionen des gesamten globalen Autoverkehrs hingegen machten nur 9 % aus. „Das ist wirklich besorgniserregend“, betonte er.

Schaut man auf die über 10 000 TWh, dann ist die Entwicklung der letzten 20 Jahre eindeutig: Im Jahr 2000 wurden weltweit rund 6000 TWh Elektrizität aus der Kohleverfeuerung erzeugt. China lag damals bei rund 1000 TWh. In diesem Jahr erzeugte China allein über 5000 kWh. 2020 war der weltweite Kohlebedarf um 4,4 % im Jahresvergleich zu 2019 gesunken; das war damals der stärkste Abfall in Jahrzehnten. In China aber, wo die Wirtschaft am frühesten wieder anzog, ging der Bedarf nur um 1 % zurück.

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