Stahl: Deutsche Kunden setzen auf Klimaschutz
Ab November verbaut Miele im Rahmen eines Pilotprojekts pro Monat knapp 24 t CO2-armen Stahl der Salzgitter AG. Er wird nach Angaben des Gütersloher Hausgerätekonzern in Abdeckblechen in Herden und Backöfen mit dem 60 cm Einbaumaß zum Einsatz kommen.

Foto: Salzgitter AG
Nach Angaben von Miele werden bei diesem auch als „grün“ bezeichneten Stahl die CO2-Emissionen im Herstellungsprozess durch Verwendung von klimafreundlichen Energieträgern und Stahlschrott um mehr als 66 % verringert. Dabei handelt es sich noch nicht um sogenannten Wasserstoffstahl. „Wir setzen alles daran unsere Ambition umzusetzen, bis Ende 2025 am Standort Salzgitter den ersten grünen Stahl auf Wasserstoffbasis zu produzieren“, so Gunner Groebler, seit Juli CEO der Salzgitter AG. Der Deutsche kennt als ehemaliger Ökoenergie-Chef des Vattenfall-Konzernvorstands vor allem die schwedischen Pläne und Technologien für eine wasserstoffbasierte Stahlherstellung.
Miele will, dass seine Geräte binnen zehn Jahren 15 % weniger Treibhausgase emittieren
Miele hat sich selbst Umweltziele gesetzt, sogenannte „Scopes“. Über alle Standorte hinweg will der ostwestfälische Geräteproduzent in diesem Jahr CO2-neutral arbeiten, bezogen auf Treibhausgasemissionen aus eigenen Verbrennungsprozessen („Scope 1“) sowie auf die Emissionen der Energielieferanten („Scope 2“). Das Abkommen mit Salzgitter soll vor allem auf die Pläne von „Scope 3“ einzahlen: Miele will die Emissionen aus der Nutzungsphase seiner Geräte bis 2030 im Vergleich zu 2019 um 15 % senken, bezogen auf den Gesamtverbrauch aller sich in Gebrauch befindlicher Geräte.
Die CO2-armen Stahlgüten werden nach Angaben der Unternehmen im Elektrostahlwerk Peine hergestellt und in den Walzwerken und Verzinkungsanlagen der Salzgitter Flachstahl GmbH weiterverarbeitet. Vor dem Abkommen mit Miele hatte Salzgitter im Juli bereits eine Kooperation mit Mercedes-Benz und vor Wochenfrist mit Miele-Konkurrent BSH bekannt gegeben.