Wasserstoff: Auf der Hannover Messe lässt sich die Infrastruktur testen
Eine modulare Testplattform für sichere Wasserstoff-Infrastrukturen soll im Rahmen der Hannover Messe (17. bis 21. April) der Wissenschaft und Industrie in Deutschland einzigartige Testmöglichkeiten bieten und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft beschleunigen.

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Grüner Wasserstoff als alternative Energiequelle zu fossilen Energieträgern wird in vielen Bereichen heiß diskutiert. Doch um die Transformation hin zu einer grünen Wasserstoffwirtschaft zu realisieren, „bedarf es beträchtlicher Investitionen in die Infrastruktur“, erläutert Ulrich Panne, Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM).
Wasserstoffwirtschaft und die Sicherheit der Infrastruktur
In Zukunft soll grüner Wasserstoff nämlich nicht nur in reiner Form, sondern auch in Erdgaspipelines und Versorgungssysteme eingespeist werden.
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Voraussetzung dafür ist es, vorher die Eignung von Materialien und Komponenten eingehend zu prüfen und die sichere Funktion über die Lebensdauer zu gewährleisten. Dafür bringt das BAM die Testplattform ModuH2Pipe mit zur Hannover Messe. „Unser Kompetenzzentrum für Wasserstoff ermöglicht es, neue Materialien und Komponenten wie Pipelines auf ihre Sicherheit zu prüfen und für sie verlässliche Qualitätsstandards zu entwickeln“, führt Panne aus. Damit soll das Vertrauen in die Wasserstofftechnologie gestärkt und ein schneller Markterfolg unterstützt werden.
Drei Module zum Testen sicherer Wasserstoff-Infrastrukturen
Die Testplattform ModuH2Pipe umfasst drei Module, die es der Industrie ermöglichen, Werkstoffe und Bauteile auch unter kritischen Betriebsbedingungen zu testen.
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Neben der Prüfung geeigneter Werkstoffe (Modul H2Compatibility) ist die Bestimmung der Reinheit von Wasserstoff von großer Bedeutung, da bereits geringe Verunreinigungen Brennstoffzellen von H2-Fahrzeugen schädigen können. ModuH2Pipe umfasst daher auch ein Modul zur Analyse der Wasserstoffqualität (Modul H2Quality), das die Reinheit von Wasserstoff präzise und zuverlässig ermittelt.
Wasserstoff-Infrastrukturen: Testen über die Belastungsgrenzen hinaus
Das Modul zur Betriebssicherheit (Modul H2Safety) erlaubt es, Tests unter kritischen bis hin zu zerstörenden Bedingungen durchzuführen. Dabei werden Werkstoffe etwa für Wasserstoffpipelines bis über ihre Belastungsgrenze hinaus untersucht, um den möglichen Einfluss von Wasserstoff auf die Sicherheit der zukünftigen Infrastruktur zu untersuchen. Solche Tests seien nur unter sehr hohen Sicherheitsauflagen möglich – und in Deutschland nur an der BAM, heißt es seitens der Bundesanstalt.
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