Roboter mit Videokommunikation 06. Mrz 2020 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 2 Minuten

Forscher entwickeln Assistenzroboter für die häusliche Pflege

Die Pflege von Angehörigen kann sehr zeitaufwendig und belastend sein. Das könnte künftig etwas einfacher werden. Denn unter Leitung der technischen Universität Ilmenau wird nun im Verbund aus acht Partnern ein Assistenzroboter für die häusliche Pflege entwickelt, der per Videotechnik eine Verbindung zu den Angehörigen schafft.

In einem gerade gestarteten Forschungsprojekt entwickelt die Technische Universität Ilmenau einen innovativen mobilen Assistenzroboter, der eine enge Vernetzung von Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und Pflegepersonal ermöglichen soll.
Foto: TU Ilmenau/Steffen Mueller

Stetig wächst die Zahl der Menschen, die auf häusliche Pflege angewiesen sind. Oft übernehmen dabei die Angehörigen den größten Teil der Pflege. Denn selbst wenn sie durch ambulante Pflegedienste unterstützt werden – was je nach Pflegegrad ein- bis dreimal pro Tag der Fall ist – lastet außerhalb der Betreuungszeiten immer noch viel Verantwortung auf den Angehörigen. Verschärft wird die Situation durch den zunehmenden Mangel an Pflegekräften. Gleichzeitig erfordern veränderte Familienstrukturen neue Ansätze. Das könnten patientengerechte technische Assistenzsysteme sein, die sowohl Pflegebedürftige als auch deren Angehörige unterstützen. Autonome Roboter in Verbindung mit Videokommunikation sollen dabei eine Verbindung zwischen den Pflegebedürftigen und den pflegenden Personen herstellen. Damit soll auch eine Betreuung im gewohnten häuslichen Umfeld sichergestellt werden.

Diese Art der Betreuung wird nun im Projekt MORPHIA erprobt und technisch weiterentwickelt. Die Wortschöpfung steht für Mobiler robotischer Pflegeassistent zur Verbesserung von Teilhabe, Versorgung und Sicherheit in der häuslichen Pflege durch videobasiertes Angehörigennetzwerk. Projektleiter Professor Horst-Michael Groß, Leiter des Fachgebietes Neuroinformatik und Kognitive Robotik der TU Ilmenau, fasst das in einem einfachen Satz zusammen: „Unser Ziel ist die Entwicklung eines sozialen Assistenzroboters zur Unterstützung des Pflegenetzwerkes aus Angehörigen, Freunden und Pflegediensten.“ In der Praxis soll der Roboter dazu autonom in der häuslichen Umgebung navigieren und Kommunikationsmöglichkeiten wie Videopräsenzsysteme zur Verfügung stellen. „Im Unterschied zu anderen Vorhaben wird der Assistenzroboter also keine unmittelbaren Pflegeleistungen übernehmen, sondern das Pflegenetzwerk auch über große räumliche Distanzen bei der sozialen Betreuung und einer guten Pflege durch Menschen unterstützen“, macht Groß deutlich.

Die Plattform baut ein Kommunikationsnetzwerk auf

Die Lösung ist als Pflegeplattform konzipiert, die aus dem Assistenzroboter und einem Kommunikationsnetzwerk besteht. Somit sollen die Aufgaben im Pflegenetzwerk künftig leichter abgestimmt und verteilt werden können. Zentrales Element für das Forschungsprojekt ist eine einfach zu handhabende mobile Videopräsenz. Sie soll sowohl vom Pflegebedürftigen selbst als auch von Angehörigen, beispielsweise via Smartphone oder Tablet-PC, von jedem beliebigen Ort aus aufgebaut werden können. Insbesondere den bekannten Defiziten bisheriger Robotertelepräsenzsysteme wollen sich die Forscher dabei widmen. Denn bisher sind die Lösungen durch Pflegebedürftige nur schwer zu bedienen. Zudem mangelt es an Fähigkeiten zur autonomen Suche der Person in der Wohnung und das Navigieren per Fernsteuerung ist häufig zeitraubend.

Auch bei den Robotern selbst gibt es noch Verbesserungsbedarf. Die Forscher wollen im Rahmen des Projektes die Feinpositionierung verbessern und die Systeme zum besseren Überwinden von Schwellen befähigen. Ferner soll eine robuste Personenwahrnehmung und Personenunterscheidung die Nutzbarkeit des Assistenzroboters unter den anspruchsvollen Bedingungen des häuslichen Umfeldes erhöhen.

Ergebnisse vorheriger Projekte werden genutzt

Nach Angaben der Forscher kann das Projekt dabei auf in zahlreichen vorangegangenen Projekten erzielte Forschungsergebnisse zurückgreifen. Hülsken-Giesler, Projektpartner im Bereich Pflegewissenschaft und Professor an der Universität Osnabrück, stellt eine kostengünstige und robuste Roboterhardware in Aussicht.

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