Corona bremst Forschungsausgaben
Zuletzt investierten Industrieunternehmen nur noch 3,2 % ihres Umsatzes in F&E. In den Vorjahren lag der Wert bei 3,5 %.

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Die Unternehmen in der Industrie haben im Corona-Jahr 2020 weniger für Forschung und Entwicklung (F&E) ausgegeben. Das geht aus einer neuen Umfrage des ifo Instituts hervor. Demnach sank der Anteil auf 3,2 % vom Umsatz, verglichen mit 3,5 % im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.
Großer Einschnitt in Autobranche
Insbesondere in der Autobranche sank der Anteil von 6,9 % auf 4,8 %. Selbst die Pharmabranche kürzte die Forschungsausgaben, von 7,2 % auf 7,0 % vom Umsatz. „Verstärkt wurde der Rückgang dadurch, dass gleichzeitig der Umsatz in vielen Branchen sank“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Umfragen beim ifo Institut. „Dennoch setzten viele Unternehmen auch während der Krise auf Forschung und Entwicklung.“
Zahl der forschenden Firmen ist gestiegen
Es gibt aber auch positive Tendenzen: „Der Anteil der Firmen, die angeben, Forschung und Entwicklung zu betreiben, ist immerhin von 65,8 % auf 68,6 % aller Unternehmen gestiegen“, so Wohlrabe. Allerdings ist der Anteil der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung zurückgegangen. Über alle Branchen hinweg rutschte er ab von 4,9 % im Schnitt der Jahre 2016 bis 2019 auf 4,2 % im vergangenen Jahr. Spitzenreiter ist hier die Pharmabranche mit 12,8 % in 2020, allerdings nach 15,1 % im Schnitt der Vorjahre.
Textilgewerbe legte zu
Die Gesamtzahlen verbergen große Unterschiede im Niveau und im Trend der einzelnen Branchen. So legte in der Chemie der Umsatzanteil der Forschung zu, von 4,0 % auf 4,7 %, im Textilgewerbe von 2,1 % auf 4,8 %. Im Maschinenbau sank er dagegen von 4,2 % auf 4,1 %.