Forschung im digitalen Wandel
Wissenschaftliche Fachbereiche werden künftig enger als früher kooperieren. Die Digitalisierung hilft dabei.

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Die Digitalisierung geht auch an der Forschung nicht spurlos vorüber. Im Gegenteil. Sie erfordert von der Wissenschaft neue Denk- und Planungsmuster. Daher hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nun ein Impulspapier zum digitalen Wandel in den Wissenschaften vorgelegt.
„Zu den zentralen Charakteristika des digitalen Wandels in den Wissenschaften zählt, dass in nahezu allen wissenschaftlichen Disziplinen die Beherrschung digitaler Methoden immer wichtiger wird“, heißt es in dem Papier. Entscheidende Erfolge beruhten darauf, dass die digitale Expertise mit dem disziplinspezifischen Fachwissen in Einklang gebracht werde. „Das Besondere der derzeitigen Entwicklung ist, dass dies in sehr ähnlicher Weise und gleichzeitig in nahezu allen Fächern zu beobachten ist.“ Wichtigstes Beispiel dafür sei die große Bedeutung selbstlernender Algorithmen (Machine Learning) für die verschiedensten Forschungsgebiete.
Ethisch verantwortlicher Umgang
Bei der DFG ist man sich über die weitreichenden Auswirkungen des digitalen Wandels im Klaren. Sie reichten weit über fachliche Belange hinaus und beträfen auch das Verhältnis der Fächer zueinander sowie die Aus- und Weiterbildung wissenschaftlichen Personals. „Eine weitere Herausforderung liegt im Zugang zu Daten und Software, sodass geeignete digitale Infrastrukturen für die Wissenschaften mit geklärten rechtlichen Nutzungsbedingungen notwendig sind. Damit gehen finanzielle, rechtliche und auch ökologische Fragen einher, die zu klären sind.“
Die DFG hebt den Aspekt eines ethisch verantwortlichen Umgangs sowohl mit Daten als auch mit Software hervor. „Damit Technologien im Sinn der erkenntnisorientierten Forschung ihr Potenzial weiter entfalten können, ist neben passenden Förderangeboten daher auch die Reflexion über den Einsatz und die Auswirkungen digitaler Technologien nötig.“
Einfluss auf neue Förderangebote
DFG-Präsidentin Katja Becker kommentiert die Studie wie folgt: „Das Papier führt eine große Breite an Impulsen zusammen und wird uns in den kommenden Jahren als Kompass dienen. Die Erkenntnisse und Empfehlungen werden in die Entwicklung neuer Förderangebote ebenso einfließen wie bei der Gestaltung der besten Rahmenbedingungen für die Forschung durch die DFG.“