Statistik des Patentamts 04. Nov 2021 Von Stefan Asche

Freie Geister sind stark im Maschinenbau

Entgegen dem Trend haben freie Erfinderinnen und Erfinder 2020 mehr Patente angemeldet als im Vorjahr. Die meisten Geistesblitze schlugen im Bereich Maschinenbau ein.


Foto: panthermedia.net/ Alexander Limbach

Freie Erfinderinnen und Erfinder waren während der Corona-Krise ungebrochen innovativ. Entgegen dem Trend gingen beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) im Krisenjahr 2020 sogar mehr Patentanmeldungen aus dieser Gruppe ein als im Vorjahr. Insgesamt 2819 Anmeldungen bedeuteten ein Plus von 2,8 %. „Die freien Erfinderinnen und Erfinder haben sich im vergangenen Jahr als Stabilitätsanker in einer schwierigen Zeit erwiesen“, sagte DPMA-Präsidentin Cornelia Rudloff-Schäffer. „An diesen Zahlen zeigt sich einmal mehr, dass Krisen oft auch kreative Entwicklungen fördern.“

Frauen besonders aktiv

Die leichte Steigerung hängt unter anderem mit der stärkeren Aktivität von Frauen zusammen. Der Anteil der Anmeldungen freier Erfinderinnen an den Gesamtanmeldungen der „Freien“ betrug im vergangenen Jahr 7,9 %. Das ist genau ein Prozentpunkt mehr als 2019. Auffällig ist, dass der Zuwachs in den Technikklassen, denen Gesichtsmasken und Schutzkleidung zugeordnet werden, besonders groß ist. Infolge der Corona-Pandemie waren technische Lösungen in diesen Bereichen besonders gefragt.

Stärkster Sektor: Maschinenbau

Den größten Anteil an Patentanmeldungen freier Erfinderinnen und Erfinder verzeichnete das DPMA mit 36,1 % im Techniksektor „Maschinenbau“, gefolgt vom Sektor „Sonstige Gebiete“ (27,2 %), in dem Gesichtsmasken und Schutzkleidung enthalten sind. Auf Rang 3 lag der Sektor „Instrumente“ (14,8 %), auf den Rängen 4 und 5 die „Elektrotechnik“ (11,1 %) und die „Chemie“ (10,2 %).

Bayern in absoluten Zahlen vorne

Die meisten Anmeldungen kamen aus Bayern (686). Auf Rang 2 lag im Bundesländervergleich Baden-Württemberg (526), auf Rang 3 Nordrhein-Westfalen (500). Legt man die Zahl der Anmeldungen auf die Bevölkerungszahl um, so lag allerdings das kleine Saarland an der Spitze. Aus dem Bundesland kamen im vergangenen Jahr 6,1 Patentanmeldungen pro 100 000 Einwohner. Auf den Plätzen 2 und 3 lagen Bayern (5,2) und Baden-Württemberg (4,7).

Neues Serviceangebot für die „Freien“

Um freie Erfinderinnen und Erfinder stärker zu unterstützen, bietet das DPMA ab sofort auf seinen Internetseiten ein eigenes Informationsangebot. Über den Reiter „Service“ auf der Startseite gelangt man zu den Serviceseiten „Freie Erfinderinnen und Erfinder“. Neben Informationen zu den einzelnen Schutzrechten und zum Anmeldeverfahren finden sich dort unter anderem Hinweise auf Beratungsangebote, nützliche weiterführende Links und Informationen zur Möglichkeit der Lizenzierung von Patenten.

Keimzelle für große Unternehmen

Freie Erfinderinnen und Erfinder arbeiten unabhängig von Unternehmen oder Forschungseinrichtungen. Das DPMA ordnet dieser Gruppe Patentanmeldungen zu, bei denen im Antrag Anmelder und Erfinder ein und dieselbe Person sind. Solche unabhängigen Entwickler haben immer wieder bedeutende Erfindungen hervorgebracht. Manchmal waren diese gar der Grundstein für große Unternehmen. Beispiele sind der Spreizdübel, der Falkplan und die Auto-Waschstraße.

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