Bundesbericht Forschung und Innovation 2020 vorgelegt 14. Mai 2020 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 13 Minuten

Karliczek: Deutschland ist Innovationsland

Gestern hat das Bundeskabinett den Bundesbericht Forschung und Innovation 2020 beschlossen. Der von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in Berlin vorgelegte Report zeigt, was Deutschland im Bereich Forschung und Innovation in den letzten beiden Jahren geleistet hat, und gibt einen Ausblick auf die Vorhaben der Zukunft.


Foto: PantherMedia / Khakimullin

Die zentrale Botschaft des neuen Bundesberichts, der alle zwei Jahre erscheint, lautet: Deutschland zählt zu den weltweit attraktivsten Forschungsnationen. „Deutschland ist Innovationsland“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek gestern in Berlin mit einer gehörigen Portion Stolz. Allerdings schien es fast wie eine kleine Einschränkung, als die Ministerin angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie meinte: „Wir wollen stärker aus der Krise herauskommen, als wir reingegangen sind.“ Mit guter Bildung, intensiver Forschung und genügend Innovationskraft sei das möglich.

Deutschland war einst die Apotheke der Welt

Deutschland galt einst als Apotheke der Welt. Das ist längst Vergangenheit. In Zeiten von Corona aber sei der Pharmaforschung als Teil der Arzneimittelproduktion wieder ein höherer Stellenwert einzuräumen. Dieses Thema solle im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft akzentuiert werden. Derzeit seien immerhin drei deutsche Unternehmen mit Arbeiten an einem Impfstoff gegen Covid-19 befasst. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) hatte 150 Mio. € für den Aufbau eines Nationalen Netzwerks der Universitätsmedizin im Kampf gegen das Coronavirus bereitgestellt. 140 Mio. € fließen zusätzlich in die internationale Impfstoffinitiative CEPI, in der auch ein deutsches Unternehmen Mitglied ist.

Pharmaforschung, grüner Wasserstoff und Digitalisierung als Schwerpunkte

Neben der Bekämpfung von Covid-19 setzt die Bundesforschungsministerin mit ihrem neuen Bericht zudem Prioritäten für die Entwicklung klimafreundlicher Technologien und für die Digitalisierung. „Für mehr Klimaschutz brauchen wir eine nachhaltige Energieversorgung aus erneuerbaren Energien“, forderte Karliczek. Für sie sei grüner Wasserstoff der Energieträger der Zukunft, der dies möglich mache. „Ich bin überzeugt, dass Deutschland sich durch eine ambitionierte Zielsetzung beim Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft weltweit an die Spitze dieses Zukunftsfeldes setzen kann“, so die Ministerin.

Eine erhebliche Dynamik zeichne sich ihrer Meinung nach bei den digitalen Anwendungen ab – zum Beispiel im Bereich Schule. „Genauso ist es jetzt Zeit, technologisch einen weiteren Sprung nach vorne zu machen. Europa braucht technologische Souveränität gegenüber anderen Regionen der Welt für einen gesunden globalen Wettbewerb“, forderte Karliczek in Berlin.

Gesamtschau aller Maßnahmen

Der Bundesbericht gilt als eine Gesamtschau aller Maßnahmen, die Deutschland in den vergangenen zwei Jahren in den Bereichen Forschung und Innovation auf den Weg gebracht hat. Zudem ist er Anhaltspunkt dafür, was die Bundesregierung bezüglich Innovationspolitik in den nächsten zwei Jahren plant. Abgeleitet werden diese Ziele aus den Empfehlungen der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), die deren Vorsitzender Uwe Cantner im EFI-Gutachten Bundeskanzlerin Angela Merkel Mitte Februar überreicht hatte.

Um Deutschland aus der aktuellen Pandemiekrise zu bringen, denkt die Bundesregierung über ein Konjunktur- und Investitionsprogramm nach. Es müsse so gestaltet sein, dass es „Lust auf Zukunft“ macht, meinte Bundesforschungsministerin Karliczek. Jedes Jahr stellt der Bund rund 40 Mio. € für Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Forschung bereit. Karliczek wolle in den Jahren 2021 bis 2023 noch einmal die Hälfte drauflegen. „Damit setzen wir national und europäisch einen starken Impuls.“ Der Ministerin sei klar, dass gerade jetzt echte Prioritätensetzung gefordert sei.

Der Bericht kann unter www.bundesbericht-forschung-innovation.de abgerufen werden.

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