„Technik ist kein Schicksal“
Für Oliver Parodi, Leiter des neuen Karlsruher Transformationszentrums für Nachhaltigkeit und Kulturwandel, ist die Frage zentral: Welchen Stellenwert messen wir Technik in unserem Leben bei?

Der Mensch hat es selbst in der Hand, „wie menschlich oder humanistisch wir Technik gestalten“, sagt Oliver Parodi.
Foto: panthermedia.net / depositedhar
VDI nachrichten: Herr Parodi, unsere Gesellschaft steht vor vielfältigen und tiefgreifenden Wandlungsprozessen. Dabei geht es um eine Transformation unserer Lebens- und Wirtschaftsweise hin zu Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen und Sektoren. Welche Impulse möchte und kann das Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel hier setzen?
Parodi: Das KAT baut auf 25 Jahre Nachhaltigkeitsforschung und zehn Jahre Reallaborerfahrung auf. Wir operieren an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft, tragen Wissen in die Gesellschaft, erarbeiten aber vor allem gemeinsam mit – teils sehr unterschiedlichen – gesellschaftlichen Akteuren Lösungsansätze und stoßen Wandlungsprozesse an. Dabei sehen wir die beginnende „Große Transformation“ als gesamtgesellschaftliche Gemeinschaftsaufgabe, wo es essenziell ist, Einzelinteressen, Systemgrenzen und überkommene Strukturen zu überwinden. Hier möchten wir Brücken bauen und zur Verständigung beitragen. Dabei muss man Nachhaltigkeit bzw. unsere herrschende nicht nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise zunächst einmal als kulturelles Tiefenphänomen verstehen lernen. Nur dann haben wir eine Chance auf einen wirklichen und dauerhaften Wandel, wo nicht all die technischen Errungenschaften langfristig durch Rebound-Effekte oder Ähnliches wieder zunichte gemacht werden.
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