Besser hören mit Licht
Mit der Optogenetik versuchen Forschungsteams zelluläre Aktivitäten mit Licht zu kontrollieren. Sie schleusen Fremdgene in die Zielzellen ein, die bei Belichtung mit der Expression bestimmte Moleküle beginnen. So hoffen die Wissenschaftler, Ertaubten wieder etwas Gehör verschaffen zu können.

Foto: Universitätsmedizin Göttingen, Institut für Auditorische Neurowissenschaften
Mikroskopisch kleine LED in der Hörmuschel (Cochlea) lassen Gehörlose Melodien und Stimmen erkennen. Feine Lichtnetze auf dem Herzmuskel – und das Herz schlägt wieder im richtigen Takt. Was nach Science-Fiction klingt, ist in Laboren bereits Wirklichkeit. Obwohl recht jung, machte die Optogenetik in den letzten Jahren vielfach von sich Reden.
Die Idee der Optogenetik ist, Zellen mithilfe von Quallenproteinen lichtempfindlich zu machen – und sie dann über Lichtimpulse anzuregen. Ziel sind bessere Therapien für Krankheiten, die man bislang meist mit elektrischer Stimulation behandelt. Der Vorteil: Lichtimpulse sind zielgenauer und schonen das umliegende Gewebe.
In einem Cochlea-Implantat kann das den Unterschied machen zwischen Melodie oder dumpfem Tonbrei. Deutsche Forschende sind auf dem Gebiet der Optogenetik Vorreiter, Kooperationen mit Medizintechnikfirmen und aus Forschungsprojekten heraus gegründeten Unternehmen existieren bereits. Das Bundesministerium (BMBF) fördert in diesem Bereich mehrere Projekte.