Covid-19: Die EU-Impfstrategie ist gescheitert
In Europa wächst der Unmut über die Beschaffungsaktion für den Corona-Impfstoff durch die EU-Kommission. Weil immer mehr Lieferungen storniert werden, geht den Impfzentren der Nachschub aus.

ngpässe: Ein Pharmaunternehmen nach dem anderen meldet Lieferschwierigkeiten für Impfstoffe gegen Corona in die EU an.
Foto: PantherMedia / Isaac74
Erst preschten die USA und Großbritannien mit Notfallzulassungen vor. Dann kündigte der Mainzer Vakzin-Hersteller BioNTech über Nacht Kürzungen bei der Auslieferung des vom US-Kooperationspartner Pfizer produzierten Corona-Impfstoffes an. Am Wochenende nun ließ auch das schwedisch-britische Pharmaunternehmen AstraZeneca Lieferverzögerungen wegen Produktionsschwierigkeiten verlauten.
Die Zulassung des Impfstoffs von AstraZeneca durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) wird für diese Woche erwartet. Die Bundesregierung indes ist über die Lieferengpässe verärgert und setzt nun auf eine verstärkte Entwicklung von Medikamenten zur Linderung von Krankheitsverläufen bei Corona-Intensivpatienten.
Juristische Schritte gegen Impfstoffhersteller
In Brüssel kommt zunehmend Nervosität auf. EU-Ratspräsident Charles Michel kündigte am Sonntag an, juristische Schritte gegen AstraZeneca prüfen zu lassen, falls die vertraglich vereinbarten Dosen des Impfstoffs ab Februar nicht fristgerecht geliefert würden.
Auch EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides setzte sich am Sonntag schriftlich zur Wehr: Sie schrieb in einer Pressemitteilung…