Größte deutsche Impfstudie: Geimpfte sind besser vor Covid-19 geschützt als andere
Wer geimpft und geboostert ist, hat einen deutlich besseren Schutz vor einer Covid-Erkrankung als jene, die sich nicht haben impfen lassen. Das ergab jetzt die größte deutsche Impfstudie zu Corona.

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Wer sich gegen das SARS-CoV-2-Virus impfen lässt, ist besser vor Covid-19 geschützt als andere. Wie gut dieser Schutz wirkt, hängt allerdings von der Stärke der Antikörperantwort gegen das Virus ab, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfällt.
Dies ist das Ergebnis der größten deutschen Impfstudie zu Covid-19, die ein Forschungsteam der Universität Duisburg-Essen (UDE) seit über einem Jahr am Universitätsklinikum Essen durchführt.
Menge an Antikörpern in Blutproben untersucht
Blutproben von mehr als 2500 Beschäftigten der Universitätsmedizin Essen wurden nach der Erst-, Zweit- und Drittimpfung auf den sogenannten Antikörpertiter, also die Menge der Antikörper gegen das SARS-CoV-2-Virus, untersucht. Die Ergebnisse der Studie wurden jetzt in der renommierten Fachzeitschrift Frontiers in Immunology publiziert.
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Trotz Boosterimpfung infizierten sich von November 2021 bis März 2022 102 Personen mit der Omikron-Variante – meist im privaten Umfeld und nicht am Arbeitsplatz im Krankenhaus. Bei allen Infizierten dauerte die Erkrankung nur kurz und verlief milde. „Wir sehen also bestätigt, dass man nach Booster-Impfung trotz Infektion vor einem schweren Verlauf geschützt ist“, sagt Ulf Dittmer, Virologe am UK Essen.
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Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen spielten keine Rolle dabei, wer sich infizierte
Das Forschungsteam prüfte auch, wer von einer Durchbruchinfektion betroffen war. „Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen oder ähnliches haben hier keine Rolle gespielt“, so Dittmer. „Allerdings hatten Infizierte im Vergleich zu Nicht-Infizierten niedrigere Antikörpertiter, haben also schlechter auf die Impfung angesprochen – warum, ist Gegenstand weiterer Untersuchungen.“