Mit Technik gegen das Virus 02. Apr 2020 Von S. Asche, R. Bönsch und A. Weikard

Lebensretter im Kampf gegen Corona

Es sind nicht Ärzte und Pfleger allein, die Leben retten, sondern auch Maschinen. Unternehmen produzieren fieberhaft Beatmungsgeräte, Ingenieure tüfteln an Alternativen.


Foto: PantherMedia/alexlmx

Sie stehen im Kampf gegen die Pandemie an vorderster Front: Pfleger, Ärzte, Krankenschwestern. Ihnen gilt zu Recht der Applaus, den Menschen in ganz Europa allabendlich aus geöffneten Fenstern und von Balkonen spenden. Doch sie sind längst nicht die Einzigen, die sich gegen die Ausbreitung des Virus stemmen.

Oft ist es Technik, die das Leben schützt. In Südkorea trug eine staatliche App („Corona 100m“) mutmaßlich dazu bei, dass Infizierte sich an ihre Quarantäne­vorschriften hielten und andere gewarnt wurden, wenn sie sich Erkrankten näherten.

Virtuelles Krankenhaus

In China gelang es binnen acht Tagen, ein Notfall-Krankenhaus aus dem Boden zu stampfen. Auch dieser planerische und logistische Kraftakt rettete Leben. Dort zeigt sich, wie die weltweite Pandemie zum Beschleuniger für Telemedizin wird. In Wuhan, wo die Not am größten war, rüsteten Netzbetreiber Krankenhäuser mit 5G-Mobilfunk aus. So konnten etwa hochvolumige CT-Scans versandt und online analysiert werden. Und auch Deutschland rüstet langsam auf, wo sich mehrere Kliniken zum „Virtuellen Krankenhaus NRW“ vernetzten.

Ein Sinnbild für lebensrettende Maschinen sind aktuell Be­atmungsgeräte. Doch gerade bei ihnen droht ein Engpass. Um dem zu begegnen, arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure an Lösungen. Etwa an der RWTH Aachen. Hier wurde ein robustes, 3-D-­gedrucktes System entwickelt, das die weit verbreiteten, manuellen Beatmungsbeutel automatisch betätigt.

Vielfältige Hilfe aus der Industrie

Auch viele Firmen wollen Gutes tun. Ein Beispiel ist die Siemens AG. Sie stellt ihr „Additive Manufacturing Network“ zur Verfügung. Ärzte, Krankenhäuser und Organisationen können sich kostenlos anmelden, Fertigungsdaten benötigter Ersatzteile hochladen und ausdrucken lassen. Der Konzern bindet seine eigenen 3-D-Drucker ein. Die ersten darauf produzierten Teile wurden nicht in Rechnung gestellt. Außerdem helfen unternehmensinterne Designer und Ingenieure bei der Erstellung von Druckdateien.

Dass nicht nur Konzerne helfen können, beweist Arne Anderssohn aus Wentorf bei Hamburg. Im normalen Leben ist er Unternehmensberater. Derzeit sitzt er aber nicht am Schreibtisch, sondern „auf’m Bock“. Als Fahrer hilft er einer Spedition, die an Personalmangel leidet. Außerdem möchte er den vielen Lkw-Fahrern, die ihren Job aktuell unter widrigen Umständen erledigen, seine Anerkennung aussprechen. „Sie tragen dieses Land gerade mehr als mancher Investment-Banker.“

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