TÜV Rheinland: Zertifiziertes Managementsystem für Covid-19-Schnelltests erleichtert Umsetzung der 3G-Regeln im Unternehmen
Ein digitales Testsystem könnte die Einhaltung der Corona-Regeln am Arbeitsplatz vereinfachen. Zudem soll es fälschungssicher sein.

Foto: PantherMedia / Andriy Popov
Die vierte Welle der Corona-Pandemie und immer wieder neu auftretende Virusvarianten machen es Arbeitgebern schwer, die Umsetzung der 3G-Regeln am Arbeitsplatz zu kontrollieren. Eine deutsch-schweizerische Gemeinschaftsentwicklung könnte da helfen. Das Unternehmen Swissonemed, Zürich und Duisburg, hat ein digitalisiertes System für eine rechtssichere Testung von Beschäftigten erarbeitet.
Laut Hersteller soll das System Digitalkeycode den Aufbau einer betrieblichen Testorganisation innerhalb weniger Minuten ermöglichen. Dafür brauche es nicht einmal spezielle Geräte, Smartphones und eine sichere Internetverbindung genügen. Der Betrieb registriert einfach sein Unternehmen, entsprechend geschulte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen führen dann die Tests am Empfang durch. Zudem seien die Anforderungen der EU erfüllt und der Test ist kompatibel mit der Corona-Warn-App.
TÜV Rheinland hat das Managementsystem für Corona-Schnelltests jetzt zertifiziert
Der TÜV Rheinland hat das Managementsystem zur Durchführung digitaler In-vitro-Tests in Unternehmen jetzt nach dem Standard für „geprüfte Prozesse“ zertifiziert. Im Rahmen der Auditierung haben die TÜV-Fachleute zunächst festgestellt, dass der geprüfte Prozess des Systems funktional sei.
„Die verlässliche Durchführung von Tests für die Mitarbeitenden ist in vielen Unternehmen eine organisatorische Herausforderung. Wichtig ist dabei, dass die angewendeten Prozesse nicht nur funktional sind, sondern auch zu Ergebnissen führen, die beispielsweise Datenschutz oder auch Vorgaben des Betriebsverfassungsgesetzes gerecht werden“, beschreibt es Olaf Seiche.

Der Auditor zur Überprüfung von Managementsystemen bei TÜV Rheinland meint zudem, dass das zertifizierte System durch den Einsatz von QR-Codes bei ordnungsgemäßer Anwendung gegen Fälschungen gut geschützt sei.
Testergebnisse lassen sich in der Corona-Warn-App hinterlegen
Das System kann vom Unternehmen ganz einfach in drei Schritten eingeführt und betrieben werden. Es verwendet ab Werk mit einem QR-Code eindeutig gekennzeichnete Tests für Speichel oder Nasenabstriche, die vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) registriert und vom Paul-Ehrlich-Institut evaluiert werden.
Und so funktioniert das System
Zunächst registriert sich das Unternehmen, legt den Standort fest und bestimmt eine Person, die die Tests durchführen soll. Die Beschäftigten können sich nun per Smartphone entweder bei Digitalkeycode direkt anmelden oder ein Profil in der Corona-Warn-App anlegen. Am Testpunkt erhalten sie den Schnelltest, deren QR-Codes von der unterwiesenen Aufsichtsperson gescannt werden. Auch der Test selbst wird unter Aufsicht durchgeführt.
Anschließend dokumentiert die Aufsichtsperson das Ergebnis digital und speichert es im System. Die Beschäftigten erhalten eine entsprechende Information aufs Handy, mit der sie auch Zutritt zu Restaurants und Freizeiteinrichtungen bekommen. Über den QR-Code lassen sich die Ergebnisse der Tests unverzüglich beispielsweise in der Corona-Warn-App hinterlegen, die in allen Staaten der EU Verwendung findet.