IT-Security: Fabrikanlagen im Visier
Im Zeitalter der Vernetzung werden Maschinen und Sensoren potenzielle Angriffspunkte für Cyberattacken. Auch der Mensch bleibt ein Risikofaktor.

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Aktuell hat es den Automatisierungsspezialisten Pilz getroffen: „Seit Sonntag, dem 13. Oktober 2019, sind weltweit sämtliche Server- und PC-Arbeitsplätze inklusive des Kommunikationsnetzwerks betroffen. Die Website ist derzeit nur teilweise funktionsfähig“, war noch am Dienstag dieser Woche auf der Webseite des Unternehmens zu lesen. Erpressungssoftware hat die Daten des Unternehmens verschlüsselt und fordert „Lösegeld“. Pilz hat seinerseits die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) benachrichtigt. Eine Lösegeldzahlung schloss Geschäftsführer Thomas Pilz aus.
Je vernetzter die Unternehmen werden, desto größer ist die Zahl der potenziellen Angriffspunkte für Cyberattacken. Im Visier der Angreifer stehen nicht nur Computer, Server und Router – also die klassische IT. Auch die sogenannte OT (Operational Technology) – Maschinen, Roboter, Sensoren – sind, sobald sie mit dem Internet verbunden sind, ein Einfallstor für Cyberkriminelle.
Bedrohungslage hoch
Und die ruhen nicht, wie der Ende letzter Woche vorgestellte Lagebericht des BSI deutlich zeigt. Die Qualität der Cyberangriffe sei weiter gestiegen und die Bedrohungslage anhaltend hoch, sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm. „Der Bericht macht aber auch deutlich, dass diese Cyberangriffe erfolgreich abgewehrt werden können, wenn IT-Sicherheitsmaßnahmen konsequent umgesetzt werden.“
Das betrifft nicht nur die Technik, sondern auch den Menschen, denn immer ausgefeiltere Angriffstechniken nehmen diesen ins Visier, z. B. durch gezielt gestaltete Phishing-Mails. Die Aufgabe ist also umfassend, wie auch Bundesinnenminister Horst Seehofer bei der Vorstellung des BSI-Berichts unterstrich: „Wir müssen als Gesellschaft begreifen, dass unsere digitalisierte Zukunft untrennbar mit der konsequenten Umsetzung von IT-Sicherheit verbunden ist.“ Wer die Chancen der Digitalisierung voll ausschöpfen wolle, müsse die mit ihr verbundenen Risiken beherrschbar machen.
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