IT-Sicherheit: Ein bisschen verschlüsselt gibt es nicht
Innenpolitiker der EU geloben hoch und heilig, die Verschlüsselung elektronischer Kommunikation solle nicht geschwächt werden. Zugleich tun sie genau das und arbeiten an Hintertüren.

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Nie war Verschlüsselung so wichtig wie heute. Millionen von Menschen sitzen seit dem vergangenen Frühjahr im Homeoffice. Und das heißt jede Menge hochsensible Daten, die übertragen werden: Geschäftsgeheimnisse, Familieninterna, Krankmeldungen. Das lockt Industriespione wie profane Datendiebe.
Verschlüsselung ist beim Datentransfer ein entscheidender Weg, um Daten sicher von A nach B zu transportieren. 85 % der großen Transportverbindungen im Web sind mittlerweile verschlüsselt, so die IT-Security-Experten von Fortiguard Labs. Doch spätestens seitdem die Gesetzgeber in Brüssel die nicht-knackbaren Verbindungen doch in Teilen öffnen wollen, ist die Verschlüsselung zum Aufregerthema avanciert.
Lippenbekenntnis zu starker Verschlüsselung
Zwar singen die EU-Innenminister das Loblied auf starke Verschlüsselung, bei der nur Absender und Empfänger den Klartext der Nachricht sehen können. Gleichzeitig aber müsse die Möglichkeit für Strafverfolger auf den „rechtmäßigen Zugang zu Daten für legitime Zwecke im Rahmen der Bekämpfung schwerer und/oder organisierter Kriminalität und des Terrorismus – auch in der digitalen Welt“ gesichert werden, heißt es im Ratsbeschluss der Innenminister vom Dezember 2020.
Den Begriff Hintertür vermeiden sie in dem Papier tunlichst…