Unternehmens-IT 17. Sep 2019 Jens D. Billerbeck

Open Source in deutscher Wirtschaft angekommen

Zwei Drittel der größeren Unternehmen setzen bereits bewusst Open-Source-Software ein. Dies besagt eine aktuelle Studie des IT-Branchenverbands Bitkom. Lediglich 4 % der befragten Unternehmen sehen das Thema kritisch oder lehnen den Einsatz ab.


Foto: panthermedia.net/Jean Petrahn

Open-Source-Software wird bereits heute in der großen Mehrheit der größeren Unternehmen in Deutschland eingesetzt – und auch der verbliebene Rest könnte künftig auf solche frei verfügbaren Programme zurückgreifen. Das hat eine Umfrage unter mehr als 800 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland im Auftrag des IT-Branchenverbands Bitkom ergeben, von der erste Ergebnisse heute auf dem „Forum Open Source“ des Bitkom vorab vorgestellt werden.

Die Lizenz von Open-Source-Software erlaubt es, die Programme frei auszuführen, den Quellcode zu analysieren und anzupassen sowie die Software auch in modifizierten Varianten weiterzugeben. Eine Voraussetzung dafür ist, dass der Quellcode der Software offen zugänglich ist. Drei Viertel der Unternehmen (75 %) bezeichnen sich selbst als an Open Source interessiert und dem Thema gegenüber aufgeschlossen. Nur 4 % sagen, dass sie Open Source grundsätzlich kritisch sehen oder gar ablehnen. Weiter ergab die Befragung, dass 19 % der Unternehmen über den Einsatz von Open Source noch unentschieden sind. Und nur ein gutes Viertel der Unternehmen ab 100 Beschäftigten gibt an, Open Source aktuell nicht zu nutzen. Der weitaus größte Teil (69 %) setzt dagegen bewusst Open-Source-Software ein.

Entwicklungstempo hoch

„Vermutlich nutzen sogar noch viel mehr Unternehmen Open-Source-Lösungen, ohne es zu wissen – sei es als Smartphone-Betriebssystem oder als Softwarebasis für Webserver“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Open Source kommt vor allem bei neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz oder Blockchain eine entscheidende Bedeutung zu, weil dort das Entwicklungstempo besonders hoch ist.“

Neun von zehn Unternehmen (88 %) ab 100 Mitarbeitern sehen Vorteile beim Einsatz von Open-Source-Software. Fragt man nach dem wichtigsten Vorzug, so nennen 17 % Kosteneinsparungen, da keine Lizenzgebühren anfallen. Mit etwas Abstand folgt eine Vielzahl weiterer Gründe wie hohe Sicherheit durch zeitnahe Updates und Unabhängigkeit von einzelnen Softwareanbietern (je 9 %) sowie die breite Auswahl an Open-Source-Komponenten, der Zugriff auf den Quellcode und einfache individuelle Anpassungen an der Software (je 7 %). Daneben gelten offene Standards (6 %), die Kompatibilität zu weiteren eingesetzten Tools und eine aktive Community für den Wissensaustausch (je 5 %) als entscheidende Vorteile von Open Source. „Unternehmen nutzen schon lange nicht mehr allein deshalb Open Source, weil sie kostenlos ist, sondern weil sie viele weitere Vorteile bieten kann – von mehr Sicherheit bis zur einfachen Individualisierung der Software“, so Berg.

Fachkräftemangel bremst

Allerdings sehen auch acht von zehn größeren Unternehmen (79 %) Nachteile beim Einsatz von Open Source. Als größten Nachteil nennen dabei 12 % fehlende Fachkräfte, also Experten, im Unternehmen, um zum Beispiel die Software an den individuellen Bedarf anzupassen und weiterzuentwickeln. Dahinter folgen mangelnde Akzeptanz im Unternehmen (7 %) sowie die unklare Gewährleistungssituation, fehlende Schulungsangebote, fehlende Lösungen für den eigenen Anwendungsfall, die aufwendige Umstellung von der bisherigen Software auf Open Source sowie eine zu große und damit unüberschaubare Auswahl an Open-Source-Lösungen (je 6 %). 5 % beklagen zudem einen hohen Schulungs- und Einarbeitungsaufwand.

Grafik: Bitkom

Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 804 Unternehmen ab 100 Mitarbeitern in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage wurde im Rahmen des Projekts „Open Source Monitor 2019“ durchgeführt, das unterstützt wird von Boehmert & Boehmert, DataStax, Osborne Clarke, PricewaterhouseCoopers, Red Hat, SAP, SUSE, Synopsys Software Integrity Group und der TU Berlin.

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