Privat genutzte IT und Hausgeräte sorgen für Wachstum
Der Umsatz mit Produkten der Heimelektronik ist in Deutschland im Jahr 2019 um 0,6 % gewachsen und betrug 42,6 Mrd. €. Das besagt der Home Electronics Market Index (Hemix), der von der gfu Consumer & Home Electronics GmbH sowie der GfK Retail and Technology GmbH gemeinsam erhoben wird.

Foto: J. D. Billerbeck
Hans-Joachim Kamps, Vorsitzender des Aufsichtsrats der gfu Consumer & Home Electronics GmbH, Frankfurt, zieht eine positive Bilanz des vergangenen Jahrs: „Der Umsatzzuwachs im Markt für Home-Electronics-Produkte ist auf die positive Entwicklung der Produktsegmente privat genutzter IT-Produkte sowie Elektro-Groß- und -Kleingeräte zurückzuführen.“
Privat genutzte IT-Produkte verzeichneten 2019 ein Plus von 4,1 % auf 6,8 Mrd. €. Die Elektro-Hausgeräte konnten im Gesamtjahr einen Umsatz von 14,9 Mrd. € verbuchen, was einem Plus von 4,7 % entspricht. Dabei konnten laut Hemix die Elektro-Großgeräte 2019 – nach einem einmaligen Rückgang im Vorjahr – mit 3,2 % auf 9 Mrd. € wachsen und so wieder an die mehr als zehnjährige Erfolgsgeschichte anknüpfen. Mit Elektro-Kleingeräten wurden 2019 knapp 5,9 Mrd. € umgesetzt, ein Plus von 7,1 %. Auch diese positive Entwicklung ist seit mehr als zehn Jahren stabil. Dagegen haben die klassische Unterhaltungselektronik und privat genutzte Telekommunikationsprodukte Federn gelassen und mussten einen Rückgang um 1,5 % auf 27,7 Mrd. € hinnehmen.
Smartphones stagnieren, Wearables wachsen
Die Smartphones generierten zwar laut Hemix den nach wie vor größten Umsatz im Segment Consumer Electronics, mussten aber 2019 einen Rückgang hinnehmen. Der Umsatz fiel um 3,5 % auf 10,9 Mrd. €, die verkaufte Stückzahl lag bei 22,1 Mio. Stück ( – 4,2 %). Allerdings stieg der Durchschnittspreis der Smartphones 2019 weiter auf 492 € (+ 0,7 %). Wearables wie Smartwatches oder Fitnessarmbänder konnten 2019 ihren Wachstumskurs fortsetzen. Mit einem Plus von 36,5 % bei der Stückzahl von 5,6 Mio. wurde ein Umsatz von 940 Mio. € (+ 38,1 %) erreicht.
TV: Große Bildformate setzen Erfolg fort
Fernsehgeräte stellen den größten Umsatzanteil der klassischen Unterhaltungselektronik. Mit 3,7 Mrd. € Umsatz weist dieses Segment gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 9 % auf. Weiter fortgesetzt hat sich 2019 der Trend zu größeren Bilddiagonalen und gut ausgestatteten Geräten. Bildschirme von 45 Zoll (94 cm) und größer stellen mit 2,7 Mrd. € (73 %) den größten Umsatzanteil.
88 % des Umsatzes entfielen 2019 auf die ultrahochauflösenden UHD-TV-Geräte mit einer Auflösung von 8 Mio. Bildpunkten. Mit 4,4 Mio. wurde die Stückzahl in dieser Produktkategorie um 20 % gesteigert. TV-Geräte mit Bildschirmen aus organischen Leuchtdioden, der sogenannten Oled-Technologie, konnten 2019 einen Umsatz von 571 Mio. € erzielen, immerhin ein Zuwachs um 11 %. Der Absatz stieg sogar um 26 % auf 306 000 Stück.
Audio und DAB+ mit Zuwachs erfolgreich
Die positive Entwicklung der Vorjahre setzte auch 2019 der Bereich Soundbars fort. Mit einem Umsatzzuwachs von 12,8 % und einem Absatzplus von 13,2 % wurde bei der Stückzahl erstmals die Millionengrenze (1,06 Mio. Stück) überschritten.
Erneut erfolgreich war mit einer Umsatzsteigerung um 35,5 % auf 1,38 Mrd. € auch das Segment Audio-/Videozubehör. Dabei erreichten die Kopfhörer insgesamt eine Stückzahl von 14,6 Mio. (+ 15 %) und einen Umsatz von 932 Mio. € (+ 61,2 %). Maßgeblich dafür sind laut Kamps die neuen Wireless-Modelle mit drahtloser Bluetooth-Signalübertragung.
Empfangsgeräte für das Digitalradio nach dem Standard DAB+ verzeichneten in 2019 einen Stückzahlzuwachs um 6,6 % auf 1,5 Mio. Geräte. Der Umsatz damit stieg auf 219 Mio. € (+ 0,4 %).
IT-Segment positiv
Alle drei PC-Sparten verzeichneten 2019 ein Umsatzplus. Die Tablet-PCs konnten um 12,2 % auf 1,4 Mrd. € zulegen, bei einem Stückzahlrückgang um 0,3 % auf knapp 4,1 Mio. Stück. Knapp 4 Mio. Notebooks (- 0,4 %) wurden 2019 verkauft. Dies bedeutet 2,8 Mrd. € Umsatz und eine Steigerung um 2,5 %. Desktop-PCs erreichten einen Absatz von 1 Mio. Stück (+ 8,8 %) bei einem Umsatz von 824 Mio. € (+ 9,2 %).
Aussichten 2020
Kurzfristig überwiegen für Kamps die Unsicherheiten, was die Marktentwicklung im laufenden Jahr angeht. „Zum jetzigen Zeitpunkt lassen sich die möglichen Einflüsse des Coronavirus auf die weltweit vernetzten Lieferketten und damit die Verfügbarkeit von Produkten sowie die Entwicklung der Kaufbereitschaft in Deutschland nicht seriös vorhersagen“ sagt der gfu-Aufsichtsratsvorsitzende. Doch langfristig überwiegt sein Optimismus: „Sobald diese Einwirkungen nicht mehr bestehen, sehen wir für den Home-Electronics-Markt, wie wir ihn im Hemix abbilden, die Voraussetzungen für eine stabile bis leicht positive Entwicklung auf hohem Niveau aufgrund innovativer Produkte, hoher Anschaffungsbereitschaft der Konsumenten sowie des Ersatzbedarfs für das laufende Jahr als gegeben.“
Der Hemix zeigt auf der Basis Menge und Wert die quartalsweise Marktentwicklung in Deutschland auf. Der Home-Electronics-Markt ist dabei fest und einheitlich definiert als die Summe der Verkäufe in Deutschland an private Konsumenten.