Klimakiller Langstrecke
Flugreisen über Entfernungen von mehr als 4000 km machen nur 6,2 % der Starts aus, sind aber für mehr als die Hälfte des CO2-Ausstoßes im Flugverkehr verantwortlich, rechnet die europäische Luftsicherheitszentrale Eurocontrol vor. Das Potenzial für Einsparungen durch Elektro-Antriebe sei in der Luftfahrt daher entsprechend gering.

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Im europäischen Luftverkehr wird der weitaus größte Teil des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids bei Langstreckenflügen ausgestoßen. Obwohl diese über 4000 km langen Verbindungen im vergangenen Jahr nur 6,2 % der Abflüge ausmachten, waren sie für knapp 52 % des CO2-Ausstoßes verantwortlich, berichtete die europäische Luftsicherheitszentrale Eurocontrol. Weitere 23,2 % CO2 entfielen auf Mittelstrecken zwischen 1500 km und 4000 km, die einen Anteil von 19,6 % der Starts ausmachten.
Kein Corona-Effekt
Ein ähnliches Verhältnis hatte sich laut Eurocontrol auch im Vor-Corona-Jahr 2019 gezeigt, als 6 % Langstreckenflüge für 48 % des Treibhausgases verantwortlich waren, das dem Luftverkehr zugerechnet werden musste.
Die Auswertung belegt aber auch, dass der Einsatz elektrisch betriebener Jets zunächst nur einen sehr geringen Einfluss auf die Nachhaltigkeitsziele der Branche haben kann. Elektro-Antriebe werden aller Voraussicht nach zunächst in kleineren Flugzeugen auf der Kurzstrecke eingesetzt werden.
Diese kurzen Flüge unterhalb von 500 km machen laut Eurocontrol aktuell zwar gut 30 % der Abflüge aus, sind aber nur für 4,3 % der CO2-Emissionen verantwortlich. Den Daten zufolge hat es einen größeren Umwelteffekt, wenn 10 % des Langstrecken-Treibstoffs nachhaltig hergestellt werden könnte.