Automatisiert und elektrisch
In Monheim am Rhein (NRW) nehmen heute die bundesweit ersten batterieelektrisch betriebenen, automatisiert fahrenden Busse ihren Linienbetrieb auf.

Foto: Monheim.de
In Monheim am Rhein (NRW) pendeln ab heute fünf Busse des französischen Herstellers Easymile an sieben Tagen der Woche im öffentlichen Verkehr zwischen dem Busbahnhof in der Stadtmitte und der Altstadt. Zur Sicherheit befindet sich an Bord ein sogenannter Operator, der bei Störungen eingreifen kann. Bei den Fahrzeugen handelt es sich um das Modell EZ10 von Easymile.
Die Technik
Die Position des Fahrzeugs wird in Echtzeit und mit Zentimetergenauigkeit berechnet. Neben Lidar, Kameras, Radar und GPS kommt auch eine Trägheitsmesseinheit und Odometrie zum Einsatz. Zudem kommunizieren die EZ10 per 4G-Datennetz mit ihrer Umgebung und der Leitstelle.
Die Zulassung für den Straßenverkehr wurde Anfang Februar erteilt. Der Genehmigungsweg zögerte sich etwas hinaus, denn die elektromagnetische Verträglichkeit war noch nicht ausreichend gegeben. Hintergrund: Die Fahrzeuge müssen komplett abgeschirmt sein und dürfen keine Strahlung abgeben.
Die Strecke
Die Strecke, die die Modelle zurücklegen, ist mit 2,7 km nicht lang und führt durch 20-km/h- und 30-km/h-Zonen. Daher ist die Höchstgeschwindigkeit – zumindest in der Anfangsphase – auf 16 km/h begrenzt. Sechs Personen finden im barrierefrei ausgelegten EZ10 Platz. Drei der Busse werden im Linienbetrieb immer auf der Strecke sein, nachts werden sie aufgetankt, wobei eine volle Ladung bis zu acht Stunden reichen soll.
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst über das Projekt: „Mobilität muss besser und sicherer werden. Automatisiert fahrende Busse wie hier in Monheim sind der richtige Schritt.“ Das Ziel der Landesregierung sei es, solche Innovationen in Nordrhein-Westfalen zu erforschen, zu entwickeln und zu testen. Daher werde das Modellprojekt wissenschaftlich begleitet und vom Land zu 90 % gefördert.