Erste Personalengpässe 17. Okt 2019 Stephan W. Eder

Elektromobilität: Der Knoten löst sich

Es geht was beim elektrischen Fahren. Es soll sogar Jobs bringen, nicht nur welche kosten.


Foto: Rainer Weisflog

Binnen zehn Jahren rund 255 000 Fachkräfte – so viel neue Jobs bringt der Aufbau der Elektromobilität in Deutschland, teilte der Bundesverband eMobilität (BEM) am Montag in Berlin mit. Allein für den Aufbau der Ladeinfrastruktur. Dabei seien neue Arbeitsplätze im Automobilsektor oder bei der Batterieherstellung noch nicht erfasst.

Ängste in Teilen der deutschen Automobilindustrie um Arbeitsplätze und die Existenz der Unternehmen dürfte das nur bedingt lindern. „Ja, es wird Veränderungen am Arbeitsmarkt durch den Umstieg auf Elektromobilität geben“, räumt Markus Emmert ein, Wissenschaftlicher Beirat und Leiter der Arbeitsgruppen im BEM. Aber: „Allein der Bereich Lade­infrastruktur schafft Arbeitsplätze, die bislang niemand auf dem Schirm hat – insbesondere weil sich hier die Bereiche Energie und Mobilität verbinden.“ Emmert sieht heute schon „erste Personalengpässe“.

Deutsche freunden sich mit E-Autos an

Zumindest zeigt dies eins: Es könnte was gehen in Sachen Elektromobilität. Die Internationale Automobil-Ausstellung (IAA) Anfang September glättete die Sorgenfalten der Branche nicht, aber setzte ein Aufbruchsignal. „Elektromobilität kommt immer mehr in den Köpfen der Deutschen an“, teilte der Energiebranchenverband BDEW im Messeumfeld mit.

Ein Viertel der Deutschen kann sich einer Befragung des Verbands zufolge vorstellen, in den nächsten fünf Jahren ein E-Auto zu kaufen. Und nicht nur die Endverbraucher zeigen Interesse: Die Fuhrparkbranche spürt „verstärkte Nachfrage“ nach den E-Autos, wie der Anbieter Leaseplan im Rahmen seines europaweiten „Car Cost Index“ mitteilte. Die Zahl der Ladesäulen steigt ebenso, der BDEW sieht die Ladeinfrastruktur „bereits gut aufgestellt“.

Bundesregierung bremst

Allein die Bundesregierung handelt nicht schnell genug. Diese Lücke wollen in vielen Fällen die Bundesländer schließen. Zugunsten der Lade­infrastruktur ist längst eine Reform des Mietrechts überfällig, die BEM-Präsident Kurt Sigl gegenüber den VDI nachrichten als „größte Baustelle“ bezeichnet. „Eine entsprechende Reform fordert der BEM seit fünf Jahren ein und nichts passiert.“

Jetzt handelt der Bundesrat: Die Länderkammer beschloss letzte Woche, den privaten Einbau von Ladestellen für Elektrofahrzeuge zu erleichtern, und schlägt Änderungen im Mietrecht und im Wohnungseigentumsgesetz vor.

Mehr Rechte für Mieter

Danach soll jeder Mieter ein Recht auf eine Ladestation an seinem Stellplatz haben. Der Vermieter kann die Erlaubnis nur ausnahmsweise verweigern: wenn er sich selbst verpflichtet, eine entsprechende Lademöglichkeit zu schaffen, oder wenn sein Interesse am unveränderten Erhalt des Gebäudes überwiegt. Und bei gemeinschaftlichem Wohneigentum solle in Zukunft die einfache Mehrheit der Miteigentümer ausreichen, um eine Wallbox an die Wand zu bringen.

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