Kreuzfahrt Tag 5: Knoten für den Dreimaster
Der fünfte Tag der Sea Cloud Spirit auf ihrem Weg über den Atlantik ... mit Fliegenden Fischen und Knoten für die Takelage.

Foto: Sea Cloud Cruises
Freitag, 18. November, 11.00 UTC N 23°27,2‘ W 033°005,5‘, Atlantik, etwa 580 km südlich der Kapverden
Die Sea Cloud Spirit zieht mit 9,1 kn (ca. 16,8 km/h) westwärts. Noch sind es 1682 nautische Meilen (nm) – ca. 3115 km – bis zum Ziel auf der Insel St. Maarten. Dennoch ist schon zu spüren, dass die Karibik näher kommt. Die Wassertemperatur beträgt 25,3 °C; die Lufttemperatur liegt bei 26 °C.

An einen Badestopp ist allerdings noch nicht zu denken. Die Atlantikdünung hat eine signifikante Wellenhöhe von etwa 2 m. An Bord ist sie kaum zu spüren, doch für das Ausfahren der Badeplattform sind die Wellen zu hoch. Erstmals haben Fliegende Fische das Schiff umkreist. Sie sind etwas größer als Schwalben und scheinen das Schiff zu umkreisen. Völlig überraschend steigt ein Schwarm aus den Fluten auf; fliegt etwa 5 m knapp über den Wellen und stürzt sich dann wieder ins Wasser. Die Fische sind schnell, keine Chance, sie aufs Bild zu bekommen.
An Bord geht das Leben derweil seinen inzwischen routinemäßigen Gang. Für die Deckshands bedeutet dies Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten. Auch im Rigg haben die Seeleute zu tun – und schnell wird klar, dass Seemannsknoten nicht nur zum Festmachen eines Bootes benötigt werden, sondern zum Beispiel auch eine improvisierte Leiter in der Takelage schaffen können.

Meister der Knoten ist Bootsmann Martin Pacatang, der Chef der Decksbesatzung. Einen Palstek, also eine feste Rundschlinge, mit einer Hand knoten? Für Martin ist das kein Problem. An einer Leine mit einem Wurf zwischen den Enden sechs kleine Achtknoten knüpfen? Für den Laien sieht es aus wie Zauberei. Doch Martin erklärt den Gästen an Bord, dass es schlicht eine Frage des Wissens und der Geschicklichkeit ist.

Der Philippino gehört aber nicht nur deshalb zu den Lieblingen der Gäste: Seine ruhige Art, seine stete Aufmerksamkeit und die Art, wie er die Deckshands führt – das schafft Vertrauen insbesondere mit Blick auf die Sicherheit an Bord. Und dazu sorgt Martin mit seinem stets freundlichen Lächeln für gute Stimmung auf dem Atlantik. Sowohl bei den Gästen als auch bei der Crew.
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