Verkehr voll vernetzt
Der digitalisierte Verkehr der Zukunft nimmt weiter Gestalt an. Doch häufig fehlt es an regulatorischen Rahmen und Standards.

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Wenn es nach den Visionen der Entwickler geht, kommunizieren alle Teilnehmer im vernetzten Verkehr miteinander. Nicht nur das – die Fahrzeuge reihen sich selbstständig zu Kolonnen zusammen oder führen automatisch Finanztransaktionen durch. Sie nehmen auch Kontakt zu Verkehrszeichen auf, die wiederum Fahrempfehlungen zurücksenden.
Doch bis es soweit kommt, ist der Weg noch lang. Oftmals fehlt es an regulatorischen Rahmen und einheitlichen Standards. So lehnte im Juli der Europäische Rat den Vorschlag von EU-Kommission und -Parlament ab, das WLAN-Protokoll 801.11p als Standard für die Kurzstreckenkommunikation auf der Straße zu bestimmen. Nun ist der Mobilfunkstandard 5G in der Poleposition. Die Folgen: Teure Irrwege aufgrund fehlender Festlegung auf Standards. Während Automobilhersteller wie BMW und Daimler schon früh darauf setzten, dass sie mit Mobilfunktechnik auf weltweit einheitliche Standards aufbauen können, hatten Hersteller wie Ford und Volkswagen bereits konkrete WLAN-Anwendungen in der Entwicklung. Erfahrungen mit der Fahrzeugkommunikation über Mobilfunk auf der A9, wo seit 2015 getestet wird, fallen positiv aus. „Das Projekt hat unter Beweis gestellt, welches Potenzial eine stabile Netzabdeckung mit 5G für den Verkehr der Zukunft bietet“, sagt Michael Würtenberger, Leiter des Exzellenzclusters für KI bei BMW.
Auch beim Platooning tut sich einiges: Eine „Dating-App“ soll Lkw mit gleicher Fahrtrichtung finden und zusammenführen. Und in den USA laufen Tests, bei denen nur noch das erste Fahrzeug eines Platoons bemannt ist, während weitere Lkw fahrerlos folgen.
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