Bewerbung für höhere Aufgaben
Die europäische Raumfahrtagentur will das Astronauten-Corps aufstocken. Frauen und Menschen mit körperlichen Behinderungen sind erwünscht.

Foto: ESA/Sabine Grothues
Es gibt nicht viele Bewerbungsverfahren, in denen die Chancen von vorneherein so schlecht stehen. Tausende Bewerber*innen kommen in der Regel auf eine Handvoll Stellen; wer ESA-Astronaut*in werden möchte, muss sich durchsetzen.
Und hat bald wieder die Chance dazu. Zum ersten Mal seit elf Jahren will die ESA einstellen. Die bislang letzte Veränderung im Corps der ESA ergab sich, als der Saarländer Matthias Maurer hinzustieß.
Bewerbungsfenster von acht Wochen
Das Bewerbungsverfahren beginnt am 31. März 2021 und endet zwei Monate später am 28. Mai. Alle Bewerbungen müssen über die Karriereseite der ESA-Homepage eingereicht werden.
Stärker als in der Vergangenheit ist die ESA um Diversität bemüht. „ESA ermutigt Frauen ausdrücklich dazu, sich zu bewerben“, heißt es in einer Mitteilung der Raumfahrtagentur.
Raumfahrt mit körperlicher Behinderung
Laut David Parker, ESA-Direktor für Astronautische und Robotische Exploration, sollen erstmals auch Menschen mit körperlichen Behinderungen die Chance erhalten, sich zu bewerben. „Sämtliche Gruppen unserer Gesellschaft abzubilden, ist ein Bestreben, das wir sehr ernst nehmen“, sagt der Brite. „Um diesen Traum wahr werden zu lassen, starte ich parallel zur Rekrutierung neuer Astronautinnen und Astronauten auch das sogenannte Parastronaut Feasibility Project – für dieses innovative Unterfangen ist es nun an der Zeit.“
Auf die Bewerbungsphase folgt ein sechsstufiger Auswahlprozess, dessen Ende für Oktober 2022 angesetzt ist. Die neuen Astronauten sollen gemeinsam mit den alten ein vergrößertes Team bilden.