Produktion der Zukunft 28. Feb 2020 von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 3 Minuten

Hardware-Apps schaffen digitale Strukturen in der Fertigung

Wie eine erfolgreiche und nachhaltige Produktion zu vereinbaren ist, dazu hat Jens Peter Wulfsberg, Professor für Fertigungstechnik an der Helmut Schmidt Universität in Hamburg, eine klare Vorstellung. Eine lokale Produktion und modularisierte Maschinen sind für ihn der Schlüssel dazu.

Jens Peter Wulfsberg ist Leiter des Laboratorium Fertigungstechnik (LaFT) und Dekan der Fakultät für Maschinenbau an der Helmut Schmidt Universität in Hamburg.
Foto: Helmut Schmidt Universität/LaFT

Die Demonstrationen für den Klimaschutz lassen den Fertigungsexperten Jens P. Wulfsberg nicht kalt. Für ihn gibt es mehrere Wege die Produktion künftig nachhaltig zu gestallten. Als Mitglied der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktionstechnik hält er dabei den Dialog zwischen Gesellschaft und Wissenschaft für essenziell. Dabei geht es ihm einerseits darum, durch wissenschaftlich gestützte Berechnungsmodelle Konsequenzen des menschlichen Konsumverhaltens aufzuzeigen und andererseits die Impulse aus der Digitalisierung in der Produktion zu nutzen. Als Beispiel nennt er den Konsum billiger, kurzlebiger Produkte wie z.B. Schuhe. „Umgerechnet auf die Lebensdauer ist aber meist zu erkennen, dass die billigen Schuhe schon nach kurzer Zeit auf dem Müll und bei unseren Recyclingquoten letztlich in der Müllverbrennung landen“, stellt er fest. Auch der Nutzen von Elektromobilen lasse sich mit entsprechenden Modellen für unterschiedliche Anforderungen und Gegebenheiten in verschiedenen Ländern bereits gut bewerten.

Vielfältige Ideen

Seine Ideen für die Produktionstechnik sind dabei sehr vielfältig. Das reicht von kleinen lokalen Produktionen mit modular aufgebauten Maschinen bis hin zu großen Fabriken in die beispielsweise Pkw mit alter Technik hineinfahren und Fahrzeuge mit neuer Technik wieder herauskommen – sogenannten Update-Fabriken. Den 3-D-Druck sieht er dabei als Blaupause. „Der 3-D-Druck-Prozess und die Verfahren dahinter sind ja schon vollständig durchdigitalisiert. Schließlich brauche ich ja ein digitales Produktmodell, um eine durchgängige Prozesskette starten zu können“, macht Wulfsberg deutlich. Nach dem Vorbild ließen sich beispielsweise individuelle Bleche online konfigurieren und per Laserschneidverfahren produzieren oder auch Holzplatten im Baumarkt individuell gestalten.

Noch einen Schritt weiter geht sein Konzept mit Elementarmaschinen. Dabei wird beispielsweise ein Bearbeitungszentrum in seine einzelnen Funktionseinheiten zerlegt, die schließlich nach dem aktuellen Bedarf miteinander kombiniert werden können. Ähnlich wie kleine Softwareprogramme, sogenannte Apps, würden dann analog Hardware-Apps zur Verfügung gestellt. „Bei einer modularen Maschine könnte ich ungenutzte Funktionseinheiten als Hardware-App anderen Produktionsbereichen zur Verfügung stellen oder sie sogar über eine Internetplattform an externe Anwender vermieten“, berichtet er im Gespräch mit VDI nachrichten. Dazu sei jedoch ein Umdenken im Maschinenbau nötig, da das im Widerspruch zu bestehenden Geschäftsmodellen stehe.

Das komplette Interview finden Sie im aktuellen E-Paper der VDI nachrichten.

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