Europäisch-russische Marsmission ausgesetzt
Die Marsmission Exomars hätte im Herbst nach vielen Verschiebungen starten sollen. Nun ist unklar, ob sie überhaupt umgesetzt wird.

Foto: Airbus
Die Europäische Raumfahrtagentur ESA hat in Reaktion auf den Ukrainekrieg die Marsmission Exomars ausgesetzt. In einer Mitteilung nach einer Ratssitzung heißt es, ein Start im Jahr 2022 werde ausgeschlossen. Zusätzlich soll nun eine Studie klären, ob die Mission trotzdem stattfinden kann. Ob mit oder ohne Russland, darüber wird in der Mitteilung nichts gesagt.
Exomars ist ein Gemeinschaftsprojekt der ESA mit der russischen Agentur Roskosmos, bestehend aus zwei Missionen. Im Rahmen der ersten Mission wurde ein Satellit im Marsorbit installiert. Teil zwei ist mehrfach verschoben worden und sollte nun endlich im Herbst starten. Das Ziel der Mission besteht darin, einen Rover auf der Oberfläche abzusetzen.
Neue Raketen für europäische Satelliten gesucht
Auch über künftige europäische Satellitenstarts hat der ESA-Rat entschieden. Von nun an werde man keine russischen Soyuz-Raketen mehr nutzen, heißt es in der Mitteilung. Der europäische Startdienstleister Arianespace nutzt die Soyuz bislang für Starts von drei verschiedenen Weltraumbahnhöfen: Kourou (Französisch-Guayana), Baikonur (Kasachstan) und Vostochny (Russland).
Betroffen sind die vier ESA-Starts Galileo M10, Galileo M11, Euclid und EarthCare sowie ein Start eines ESA-Mitgliedstaats. Die europäische Agentur will nun Ersatzraketen suchen und prüfen, ob die Ariane 6 genutzt werden kann. Diese Rakete ist europäisch, allerdings ist sie bislang noch nicht geflogen.