Europas Satellitennetz nimmt Gestalt an
Der Laserspezialist Mynaric und das Raketen-Start-up Isar Aerospace sind Teil eines Konsortiums, das im Auftrag der EU ein Konzept für eine europäische Satellitenkonstellation erarbeitet.

Das Raumfahrtkonsortium UN:IO wird im Auftrag der EU ein Konzept für eine unabhängige europäischen Satelliteninfrastruktur ausarbeiten. Das Projekt umfasst mehrere Hundert Satelliten. UN:IO und ein weiteres Konsortium haben nun sechs Monate Zeit, um ihre Vorschläge einzureichen. Die Studien sind mit 1,4 Mio. € dotiert.
UN:IO besteht im Kern aus drei jungen Unternehmen: dem französischen Satellitenbauer Reflex Aerospace, dem Münchner Laserspezialisten Mynaric und dem Raketenbauer Isar Aerospace. Bis 2023 will das Konsortium – finanziert durch Risikokapital und Eigenmittel – Hardware entwickeln und einen Prototypen bauen. Die finale Infrastruktur ist für 2025 geplant und soll neben 400 Satelliten diverse Bodenstationen und mehrere Kontrollzentren umfassen.
Kundensuche angelaufen
Parallel zur Technikentwicklung läuft laut UN:IO die Kundensuche. Auf der Satellite Business Week in Paris führe man Gespräche mit Vertretern der deutschen Industrie, heißt es in einer Mitteilung. Hinzu sollen Regierungsaufträge kommen. „Wir sind überzeugt, dass wir nationale Regierungen ebenso wie die EU selbst als Ankerkunden oder Partner werden gewinnen können. Die Vergabe der Studie an unser Konsortium werten wir als klares Vertrauensvotum der Kommission“, sagt Reflex-Geschäftsführer Walter Ballheimer.