Unkontrollierter Wiedereintritt 01. Aug 2022 Von Iestyn Hartbrich, mit Material von dpa

Nasa kritisiert China für seinen Umgang mit Weltraumschrott

Eine chinesische Rakete vom Typ „Langer Marsch 5B“ ist nach dem Transport ihrer Fracht ohne Vorwarnung in die Erdatmosphäre wiedereingetreten. Die Reaktionen in den USA fallen klar aus.

Die Rakete vom Typ "Langer Marsch 5B Y3" startete am 24. Juli mit ihrer Fracht, dem Labormodul für die chinesische Raumstation Tiangong. Am 30. Juli verglühten Teile der Rakete nach einem unkontrollierten Widereintritt in die Erdatmosphäre.
Foto: IMAGO/Xinhua

Der unkontrollierte Wiedereintritt einer großen chinesischen Weltraumrakete in die Erdatmosphäre hat internationale Kritik ausgelöst. Die Reste fielen nach offiziellen Angaben aus Peking in der Nähe der Philippinen ins Meer. Der größte Teil der letzten Stufe der Rakete vom Typ Langer Marsch 5B-Y3 sei verglüht, berichtete das chinesische Raumfahrtprogramm nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Die restlichen Trümmer seien östlich der philippinischen Insel Palawan in die Sulusee gestürzt.

Lesetipp: Das Problem mit dem Weltraumschrott und was sich dagegen tun lässt

„Keine Bahninformationen weitergegeben“: Harsche Kritik vom Nasa-Chef

Die Rakete hatte am vergangenen Sonntag das Raummodul Wentian mit einem Labor für die im Bau befindliche chinesische Raumstation Tiangong (Himmelspalast) ins All gebracht. Der Wiedereintritt erfolgte demnach am Sonntag um 00.55 chinesischer Zeit (18.55 Uhr MESZ). Auch wenn Experten die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen oder besiedelte Gebiete getroffen werden, für gering hielten, gab es Kritik von der Nasa und Experten am chinesischen Vorgehen.

„Die Volksrepublik China hat keine spezifischen Flugbahninformationen weitergegeben“, sagte Nasa-Chef Bill Nelson. Diese Art des Informationsaustausches sei „entscheidend für die verantwortungsvolle Nutzung des Weltraums und die Sicherheit der Menschen hier auf der Erde“. Bereits zuvor hatte China von der Nasa Kritik dafür einstecken müssen, dass die Rakete beim Eintritt in die Atmosphäre nicht in kleinere Teile zerfällt, wie es internationaler Standard sei.

Rakete beim Wiedereintritt für einen Meteor gehalten

Noch deutlicher äußerte sich der Astrophysiker Jonathan McDowell vom Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik. „Kein anderes Land lässt diese 20-Tonnen-Dinger in einer Umlaufbahn, sodass sie auf unkontrollierte Weise wieder in die Erdatmosphäre eintreten“, sagte er dem US-Sender CNN. „Was wir wirklich wissen wollen ist, ob irgendwelche Teile am Ende am Boden liegen.“ Es könnte etwas länger dauern, bis das bekannt werde. Bewohner von Sarawak in Malaysia beobachteten ein Lichterschauspiel am nächtlichen Himmel, das sie erst für einen Meteor hielten.

Schon als China im April 2021 das Hauptmodul der Raumstation ins All gebracht hatte, waren Überreste der dazu genutzten Rakete nahe der Inselgruppe der Malediven in den Indischen Ozean gestürzt, was ebenfalls Kritik ausgelöst hatte. Auch hier hatte das chinesische Raumfahrtprogramm beteuert, dass der „größte Teil“ der Rakete beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht und somit zerstört worden sei.

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