Ende 2021 nutzen zwei Milliarden Menschen 5G
Die Zahlen des jüngsten Mobility Reports von Netzausrüster Ericsson sprechen eine deutliche Sprache: Der weltweite mobile Datenverkehr explodiert förmlich. In den letzten zehn Jahren ist er um fast das 300-fache angewachsen. Und keine Mobilfunktechnik zuvor hat sich so schnell durchgesetzt wie 5G.

Foto: panthermedia.net/ Lev Dolgachov
Alle Jahre wieder schaut sich der schwedische Telekommunikationsnetzausrüster Ericsson die Entwicklung im Mobilfunk genauer an. Die Ergebnisse, die jetzt zum zehnjährigen Jubiläum des Mobility Report des Netzausrüsters erschienen sind, lassen selbst Beobachter des Marktes staunen: Der weltweite mobile Datenverkehr ist seit 2011 um fast das 300-fache angestiegen.
Die Annahme, dass 5G die bisher am schnellsten verbreitete Mobilfunkgeneration werden könnte, wird durch eine aktualisierte Schätzung der Schweden bekräftigt. Fast 660 Mio. 5G-Verträge sollen bis Ende dieses Jahres rund um den Globus abgeschlossen sein.
5G – die dominierende mobile Technik
Der Anstieg ist auf eine unerwartet starke Nachfrage in China und Nordamerika zurückzuführen, die zum Teil das Resultat von sinkenden Preisen für 5G-Geräte ist. Außerdem gab es im dritten Quartal 2021 weltweit einen Nettozuwachs von 98 Mio. 5G-Verträgen, während bei 4G lediglich 48 Mio. Neuverträge hinzukamen. Es wird geschätzt, dass die 5G-Netze bis Ende 2021 von mehr als 2 Mrd. Menschen genutzt werden.
„Jüngsten Prognosen zufolge ist 5G auf dem besten Weg, bis 2027 die dominierende mobile Zugangstechnologie zu werden, gemessen an der Zahl der Verträge“, so prognostiziert es der Report der Schweden. Bis dahin wird 5G voraussichtlich rund 50 % aller Mobilfunkabonnements weltweit ausmachen, 75 % der Weltbevölkerung theoretisch versorgen können und 62 % des weltweiten Smartphoneverkehrs tragen.
5G: In Zukunft in Westeuropa über 80 % aller Mobilfunkverträge
In Westeuropa ist 4G und damit LTE die vorherrschende Zugangstechnologie. Auf diese Technik entfallen bis Ende des aktuellen Jahre 80 % aller Verträge. Es wird prognostiziert, dass 4G bis 2027 auf 16 % und 3G auf praktisch 0 % der Verträge zurückgehen wird – zumal die UMTS-Netze, wie auch dieses Jahr in Deutschland, allerorten abgeschaltet werden. Rund 60 Netzbetreiber haben in Westeuropa bereits 5G-Dienste eingeführt. Der Anteil der 5G-Verträge wird bis Ende 2027 voraussichtlich 83 % erreichen.
Einfluss der fünften Mobilfunkgeneration auf Gesellschaft und Wirtschaft
„Die mobile Kommunikation hat in den letzten zehn Jahren einen unglaublichen Einfluss auf Gesellschaft und Wirtschaft genommen“, betont Fredrik Jejdling, Netzwerkchef von Ericsson. Und er ist überzeugt: „Wenn wir auf das Jahr 2027 blicken, werden Mobilfunknetze mehr denn je bestimmen, wie wir interagieren, leben und arbeiten“
Die Einführung von LTE-Netzen habe, so unterstreicht es der Mobility Report, dazu beigetragen, dass mehr als 20 000 verschiedene 4G-fähige Modelle auf dem Markt erhältlich sind. Der technologische Lebenszyklus von 5G-Geräten jedoch hätte viel früher begonnen. Bereits heute machen sie 23 % des weltweiten Volumens aus. Zum Vergleich: Bei 4G-Smartphones waren es in der selben Zeitspanne nur 8 %.
5G: Fit für rasant anwachsenden Datenverkehr
Das wiederum fördert ein exponentielles Wachstum des mobilen Datenverkehrs. Im 3. Quartal 2021 stieg der Datenverkehr in Mobilfunknetzen weltweit auf rund 78 Exabytes, im Vergleich zum Vorjahr sind das 42 % mehr. So wird in nur einem Quartal so viel mobiler Datenverkehr generiert wie im gesamten Jahr 2016.
Neue Prognosen zeigten, laut Analyse der Schweden, dass der gesamte mobile Datenverkehr in den weltweiten Mobilfunknetzen bis Ende 2027 voraussichtlich 370 Exabytes erreichen wird. 1 Exabyte entspricht 1 Mio. Terabyte. Oder anders: Filmfans könnten auf nur 1 Exabyte rund 11 Mio. HD-Filme speichern.