Naturkautschuk aus Löwenzahn
Der Reifenhersteller Continental erforscht in den kommenden Jahren in Anklam den Russischen Löwenzahn als Ausgangsmaterial zur Gewinnung von Naturkautschuk. Am vergangenen Montag starteten dort mit dem ersten Spatenstich die Bauarbeiten für ein Forschungslabor.

Löwenzahn im Logo: Künftig könnten Reifen auf Basis von Naturkautschuk hergestellt werden, der aus heimischem Löwenzahn gewonnen wird.
Foto: Continental
Der Reifenhersteller will eigenen Angaben zufolge 35 Mio. € in den Standort investieren und das mit dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie entwickelte Verfahren Zug um Zug zur Serienreife bringen.
Bislang wird Naturkautschuk aus dem subtropischen Baum „Hevea brasiliensis“ gewonnen. Rund 95 % der weltweiten Gesamtproduktion stammen nach Angaben des Fraunhofer-Instituts aus Südostasien. Mit dem Anbau des Russischen Löwenzahns und der Gewinnung von Kautschuk aus dem Latexsaft der Wurzel soll eine nachhaltige und regionale Rohstoffbasis etabliert werden. Nach Angaben von Continental kann bei der Reifenproduktion nicht auf Naturkautschuk verzichtet werden.
Laut dem Unternehmen wurde auf Versuchsflächen um Anklam bereits Russischer Löwenzahn angebaut. Die Flächen sollen sukzessive auf 800 ha ausgeweitet werden. Vor mehr als einem Jahr hatte Continental seine Investitionspläne in Anklam bekannt gegeben. Nach dem lateinischen Namen des Löwenzahn heißt das Forschungslabor Taraxacum Lab.