Naturschutz spielt Schlüsselrolle für erfolgreichen Klimaschutz
Naturschutz, Entwaldungsstopp, Lieferkettenkontrolle – die EU hat auf der Weltklimakonferenz COP27 in Ägypten vorgelegt. Brasilien will nachziehen, die USA und China zögern noch.

Foto: PantherMedia / mtilghma
Auf dem Weltklimagipfel COP27 im ägyptischen Scharm el-Scheich kam es am gestrigen Mittwoch (16. 11. 2022) zu einem wichtigen Schulterschluss von Klima- und Naturschutzpolitik. Die ehemaligen Unterhändler des Pariser Klimaabkommens von 2015 riefen die Staatengemeinschaft auf, bei der kommenden Weltbiodiversitätskonferenz im kanadischen Montreal Anfang Dezember ein ähnlich gewichtiges Abkommen zu beschließen.
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Ohne einen wirksamen Schutz der Natur, so die Botschaft, würde das zentrale Ziel des Weltklimavertrags von Paris, das 1,5-°C-Ziel, verfehlt. Das unterstreichen auch die Sachstandsberichte, die der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) in diesem Jahr vorgestellt hatte. Noch in diesem Jahrhundert könnten rund 1 Mio. Tier-, Pflanzen- und Pilzarten aussterben. Gemeinsam mit dem Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) forderte der IPCC kürzlich, 30 % bis 50 % der Lebensräume auf Land und im Meer unter Schutz zu stellen. Damit müsste künftig nahezu jeder weitere Flächenbedarf aufgegeben werden.
Ohne Schutz der Natur kein ausreichender Klimaschutz
Nach diesem Aufruf hatte Bundesumweltministerin Steffi Lemke angekündigt, sich in Montreal mit weiteren Staaten für den Schutz von 30 % der globalen Land- und Meereshabitate einzusetzen. Zusätzlich sollen die Staaten ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 um 40 % bis 70 % reduzieren: Je höher das Emissionsniveau, desto höher der Minderungsbedarf.
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Die Vorzeichen für die kommende Weltnaturkonferenz unter dem Vorsitz von China sehen bisher nicht gut aus: Die Vorverhandlungen gerieten immer wieder ins Stocken. Ziel ist es, gemeinsame Naturschutzziele bis 2030 möglichst verbindlich zu vereinbaren. Auf ihrem Treffen diese Woche in Bali konnten sich die G20-Staaten nicht auf das Kernziel einigen, 30 % von Land und Meer zu schützen.
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