Das Wachstum stößt an sein Limit
Über Jahrzehnte lebte der Großteil der deutschen Bevölkerung in ständig wachsendem ökonomischen Wohlstand. Zeigen endliche Ressourcen uns nun die Grenzen dieses Wachstums auf?

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Ohne einen Zuwachs an grüner Technologie wird es nicht gehen. Da sind sich Fachleute aller Disziplinen einig. Aber reicht das? Kann erneuerbare Energie allein den jetzigen Lebensstandard sichern? Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, meint, dass der Wohlstand der nächsten Generation sogar noch höher sein wird als er zurzeit ist. Der wichtigste Faktor für die Produktion von Wohlstand sei Wissen – und das nehme ständig zu. Aber: „Wir müssen dieses Wissen intelligent einsetzen“, fordert er im Gespräch mit VDI nachrichten.
Strom aus Windrädern und Solarpaneelen werde nicht reichen, um das gesamte Wirtschaftssystem zu befeuern, kontert die renommierte Wirtschaftsjournalistin und Buchautorin Ulrike Herrmann. „Wir müssen schrumpfen“, sagt sie. Trotzdem müsse niemand fürchten, in die Steinzeit zurückgeworfen zu werden. „Falls wir auf 50 % unserer heutigen Wirtschaftsleistung verzichten müssten, wären wir immer noch so reich wie 1978. Wer damals dabei war, weiß: Wir waren genauso glücklich wie heute.“
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EFI-Vorsitzende Uwe Cantner setzt auf Forschung und Innovation
Die Herausforderung, weniger Ressourcen zu verbrauchen und nachhaltiger zu wirtschaften, sei zu stemmen, ist Uwe Cantner von der Universität Jena überzeugt. „Das muss, das kann Innovation aber auch leisten.“ Dafür aber sei eine Forschungs- und Innovationspolitik neuer Art nötig, sagt der Vorsitzende der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). Stichworte dabei seien etwa ressortübergreifendes, agiles und katalytisch-anstoßendes Denken und Handeln.