Studie der KfW zu Innovationen 15. Jul 2020 Von Peter Steinmüller Lesezeit: ca. 3 Minuten

(Corona-) Not macht Mittelständler erfinderisch

Mittelständische Unternehmen reagieren verstärkt mit Innovationen auf die Coronakrise: 43 % aller Unternehmen haben angesichts der Pandemie bereits ihre Produkte, Prozesse oder Geschäftsmodelle verbessert oder planen entsprechende Maßnahmen. Dies zeigt eine aktuelle Sondererhebung auf Basis des KfW-Mittelstandspanels.

Bei den aktuellen Innovationen setzt der Mittelstand vor allem auf neue und verbesserte Prozesse und seltener bei den Produkten an, ergab die KfW-Studie.
Foto: panthermedia.net/cookelma

Angesichts der kurzen Dauer seit Ausbruch der Krise ist dies der Förderbank KfW zufolge ein beachtenswert hoher Anteil. Im Vergleich dazu haben im Zeitraum von 2016 bis 2018 lediglich 19 % der Mittelständler Produkt- oder Prozessinnovationen eingeführt.

Dazu kommt, dass Unternehmen, die unter starken Umsatzeinbußen leiden, sich besonders innovativ (41 %) zeigen. Dies äußert sich vor allem bei Geschäftsmodell­innovationen. Hier steigt der Anteil von 7 % (Unternehmen mit Umsatzeinbußen bis 30 %) auf 19 % in der Gruppe der Unternehmen mit Umsatzeinbrüchen von 30 % und mehr.

Außerdem sind Unternehmen, die bereits in der Vergangenheit Innovationen hervorgebracht haben, auch in der Krise überdurchschnittlich innovationsaktiv (42 % gegenüber 30 % bei Unternehmen ohne Innovationstätigkeit in den zurückliegenden Jahren). Dies zeigt, dass innovative Unternehmen in der Lage sind, kurzfristig auf Krisen zu reagieren. Sie sind somit krisenfester als andere Unternehmen.

Innovationsprozesse werden ad hoc aufgesetzt

Allerdings basieren die coronabedingten Innovationen seltener auf Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten und werden nahezu ohne Vorlaufzeit im Unternehmen umgesetzt. Dies lässt darauf schließen, dass sie nicht das Ergebnis längerfristiger Entwicklungsprozesse sind, sondern häufig ad hoc umsetzbare Maßnahmen darstellen. Die angespannte finanzielle Lage der Unternehmen dürfte dagegen gerade dazu führen, dass tiefergehende Innovationsvorhaben in der Krise zeitlich gestreckt, im Umfang verringert oder ganz aufgegeben werden.

Somit ist zu befürchten, dass von der Coronakrise negative Auswirkungen auf das Hervorbringen grundlegender Innovationen im Mittelstand ausgehen.

Die Chefvolkswirtin der KfW, Fritzi Köhler-Geib, sagt zu den Ergebnissen: „Die mittelständischen Unternehmen in Deutschland stemmen sich aktiv gegen die Krise. Viele von ihnen haben sehr schnell ihre Prozesse und Geschäftsmodelle den erschwerten Rahmenbedingungen angepasst. Das ist positiv. Wichtig ist aber auch, dass die Unternehmen ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten aufrechterhalten können und sich die Fähigkeit bewahren, echte Marktneuheiten zu entwickeln.“

Produktinnovationen sind weniger gefragt

Die Studie zeigt, dass der Schwerpunkt der Innovationen auf den Unternehmensprozessen liegt. 21 % aller mittelständischen Firmen haben diese verbessert oder erneuert. 14 % der Unternehmen haben ihr Geschäftsmodell erneuert oder verbessert. Ebenfalls 14 % der mittelständischen Unternehmen haben neue oder verbesserte Produkte und Dienstleistungen auf den Markt gebracht. Dieser im Vergleich zu den Prozessinnovationen geringere Anteil steht im Einklang mit Überlegungen, wonach Produktinnovationen häufiger in Aufschwungphasen auf den Markt gebracht werden.

Die der Auswertung zugrunde liegende Onlinebefragung fand vom 2. bis 12. Juni 2020 statt.

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