Fremdfinanzierung 30. Dez 2019 Von André Weikard

Wenige Mittelständler vertrauen bei Finanzierung auf Fintechs

Für beinahe 70 % der Mittelständler ist ihr Bankberater die erste Anlaufstelle in Finanzierungsfragen. Alternative Angebote von Onlinekreditvermittlern nutzen dagegen nur sehr wenige, ergab eine Umfrage.


Foto: panthermedia.net/Tatiana Popova

Die Onlineumfrage unter 400 Finanzentscheidern in Deutschland ergab, dass ein großer Teil der Unternehmen durchaus Schwierigkeiten hat, die gewünschten Mittel in kurzer Zeit und vollem Umfang zu bekommen. So gab rund ein Viertel der Umfrageteilnehmer an, dass es nicht leicht sei, Geld genau dann zu bekommen, wenn es gebraucht werde. 18 % gaben an, dass es schwierig sei, eine Finanzierung im benötigten Umfang zu bekommen.Fast 20 % der befragten Unternehmen gaben an, dass entweder die Anforderungen oder der Aufwand zur Beschaffung von finanziellen Mitteln zu hoch gewesen seien.

Fördermittel, Leasing und Dispo vorn

Die bekanntesten Finanzierungsoptionen im deutschen Mittelstand sind Fördermittel, Leasing und die Kontokorrentlinie, also die Nutzung des Kontoverfügungsrahmens. Doch nicht nur diese klassischen Möglichkeiten sind den Finanzverantwortlichen in den KMU präsent. Über ein Drittel der befragten Mittelständler hat schon einmal von Platform-Lending bzw. Onlinekreditvermittlung gehört. Genutzt wurden diese digitalen Finanzierungsangebote bisher allerdings nur von 6 % der deutschen Unternehmen, ergab die Erhebung im Auftrag der Kreditplattform Funding Circle.

Banken erste Anlaufstelle

62 % der deutschen Finanzentscheider begrüßen es, dass Banken Konkurrenz durch Fintechunternehmen bekommen. Sie versprechen sich davon ein größeres Angebot. Zwar ist Platform-Lending vielen Unternehmern ein Begriff, dennoch greifen sie vor einer Finanzierungsentscheidung mehrheitlich auf bereits vertraute Informationsquellen zurück. Fast 70 %der Befragten holen sich zuerst bei ihrem Bankberater Rat, wenn es um die Möglichkeiten der Unternehmensfinanzierung geht.

Die Zahlen belegen, dass der Bankberater für viele Mittelständler nach wie vor die erste Anlaufstelle in Finanzierungsfragen ist. „Allerdings rechnen wir hier in der nächsten Zeit mit spürbaren Veränderungen“, erklärt Alexander Linden, Geschäftsführer bei Funding Circle Deutschland. Ein Grund dafür dafür sei, dass sich die klassischen Hausbanken immer mehr aus der Fläche zurückziehen. Laut Bundesbank hat sich der Trend der Filialschließungen durch Banken und Sparkassen im letzten Jahr noch beschleunigt. So wurden 2018 insgesamt 2239 inländische Filialen geschlossen. Im Vergleich dazu waren 2017 1900 Filialen von Schließungen betroffen. „Onlinekreditplattformen stehen jederzeit für den Kunden bereit, weil der Antragsprozess vollständig vom Computer und über das Telefon erledigt werden kann“, betont Linden.

Unterschiede zwischen Stadt und Land

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Finanzierungskultur eines Unternehmens hängt auch von seiner geografischen Lage ab. So fällt besonders zwischen Stadt und Land der Wissensstand um alternative Finanzierungsmöglichkeiten sehr unterschiedlich aus. Interessant im Hinblick auf die Bekanntheit und den Nutzungsgrad von digitalen Finanzierungsmöglichkeiten ist die Tatsache, dass Platform-Lending oder Factoring im urbanen Raum deutlich mehr Unternehmen ein Begriff ist als auf dem Land. Während die Angebote digitaler Anbieter in der Stadt 40 % der Unternehmen bekannt sind, sind es in ländlicheren Gebieten nur 29 %. Gleichzeitig vermelden 30 % der Unternehmen im ländlichen Raum Schwierigkeiten beim Finanzierungszugang.

Weitere Studienergebnisse hier.

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