Geht doch: Die EU reformiert den Emissionshandel und damit den Klimaschutz
Die deutsche Industrie zu dekarbonisieren braucht Unterstützung, meint Energieredakteur Stephan W. Eder. Denn im globalen Wettbewerb hat der CO2-Handel immer noch viele Löcher.

Foto: PantherMedia / Hans-Joachim Bechheim
Von Stephan W. Eder
Das Ergebnis ist immer noch ein Hingucker. „Historischer Durchbruch für den Klimaschutz: Ausweitung des EU-Emissionshandels und Einführung eines Klimasozialfonds“, jubelte das Bundeswirtschafts- und -klimaministerium (BMWK) von Robert Habeck am vierten Advent. Zu Recht. Denn in Sachen Klimaschutz tat sich beim Weltklimagipfel im ägyptischen Scharm-el-Scheich de facto im November nichts. Am 18. Dezember aber einigten sich in der EU im Rahmen der sogenannten Trilog-Verhandlungen EU-Parlament, EU-Rat und die EU-Kommission darauf, den europäischen Emissionshandel (EU-ETS) auf fast alle Sektoren auszuweiten, vor allem die Bereiche Gebäude und Verkehr. Damit sind rund drei Viertel aller europäischen CO2-Emissionen an Emissionszertifikate gebunden – und deren Gesamtmenge sinkt entsprechend den europäischen Klimazielen kontinuierlich ab.
Kampf gegen den Klimawandel: EU setzt auf mehr Anstrengungen der Staaten
Dass diese Maßnahmen noch nicht optimal sind – geschenkt. Aber, wie Ottmar Edenhofer, Co-Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), betont: „Europa macht Ernst bei der Klimapolitik. Das Wichtigste ist, dass die Richtung klar ist. Und das ist sie.“ Daran können sich jetzt alle orientieren. Und wirklich schlecht sind die Vorgaben auch nicht.
Wer die Industrie fit für den Klimaschutz machen will, muss ihr die grünen Produkte auch abkaufen
Spannend wird es werden, wie denn die Transformation der deutschen Industrie wirklich abläuft.
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