Am Rande der Rezession
Statt des erwarteten Aufschwungs nach dem weitgehenden Ende der Pandemiemaßnahmen kam der Krieg und mit ihm Gaspreisexplosion, Inflation und Zinswende. Was prognostizieren die Wirtschaftsforscher für den Herbst?

Foto: PantherMedia / Federico Caputo
Zur Jahresmitte ist die deutsche Wirtschaft in die Stagflation gerutscht: Die Inflation belief sich im Juli auf 7,5 %, gleichzeitig stagnierte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal. Damit erzielte Deutschland unter den vier größten Volkswirtschaften in der Eurozone zur Jahresmitte mit 0 % das schwächste Wachstum und lag deutlich unter dem Wachstumsdurchschnitt von 0,7 % im Euroraum.
Zu Jahresbeginn herrschte hierzulande noch Zuversicht, zumal man ein spürbares Abklingen der Pandemie erwartete; ein Krieg in der Ukraine war kein Thema und im ersten Quartal 2022 wurden tatsächlich noch 0,8 % Wachstum erzielt. Doch die Pandemie blieb und der Krieg kam. Damit verschärften sich die Lieferkettenprobleme. Die Preise für Rohstoffe – vor allem Gas und Öl – stiegen in astronomische Höhen, zumal Russland vor allem Gaslieferungen im Ukrainekrieg als Waffe gegen den Westen einsetzte. Darunter hat Deutschland aufgrund seiner intensiven Rohstoffabhängigkeit von Russland, aber auch durch die Abhängigkeit von Vorprodukten aus der zunehmend zerstörten Ukraine besonders zu leiden.
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