VDA mahnt Umsetzung von europäischem Flottenerneuerungsprogramm an 07. Sep 2020 Von VDA/Peter Kellerhoff

Corona beutelt schwere Nutzfahrzeuge

Westeuropäischer Markt startet auf niedrigem Niveau in zweite Jahreshälfte.


Foto: panthermedia.net/mihtiander

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) bescheinigt schweren Nutzfahrzeugen einen schweren Stand. Nach einem beispiellosen Einbruch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 hätten sich die internationalen Märkte für schwere Nutzfahrzeuge (über 6 t) zu Beginn des zweiten Halbjahrs unterschiedlich entwickelt. Der westeuropäische Markt erreichte im Juli nach extrem schwachen Vormonaten zwar das Vorjahresniveau, allerdings mit geringen absoluten Zahlen. In den USA gingen die Truckverkäufe deutlich zweistellig zurück. Der Absatz in China verzeichnete einen Zuwachs im oberen zweistelligen Bereich. In Brasilien legten die Neuzulassungen ebenfalls zu.

Westeuropa

In Westeuropa blieb die Zahl der Neuzulassungen im Juli mit 18 600 schweren Lkw konstant (± 0 %). Allerdings war der Vorjahresmonat im Nachgang der verpflichtenden Einführung des neuen Tachografen zur Jahresmitte 2019 schwach, die Vergleichsbasis damit also sehr gering. Von Januar bis Juli 2020 wurden auf dem westeuropäischen Markt insgesamt 124 500 schwere Nutzfahrzeuge abgesetzt, 37 % weniger als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres.

 Ein schwerer Schlag durch Corona

Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), unterstrich: „Die Auswirkungen des Coronavirus und ein deutlicher zyklischer Abschwung haben den Nutzfahrzeugmärkten einen schweren Schlag versetzt. Die vergleichsweise moderate Marktentwicklung im Juli dürfen wir nicht fehlinterpretieren: Wir sind noch lange nicht über den Berg und gehen für das Gesamtjahr von einem Rückgang von 35 % aus. Das bedeutet: Wir werden uns noch lange in einer sehr schwierigen Situation befinden. Angesichts dieser sehr schwierigen Lage erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie ihr Versprechen aus dem Konjunkturpaket nun mit Hochdruck umsetzt und sich für ein europäisches Flottenerneuerungsprogramm für schwere Nutzfahrzeuge einsetzt oder dieses Projekt auf nationaler Ebene angeht.“

USA

Die Verkäufe auf dem US-Truckmarkt sind im Juli um 32 % zurückgegangen, es wurden insgesamt 32 400 Neufahrzeuge abgesetzt. Seit Jahresbeginn ist der Markt damit um 30 % auf knapp 214 300 Fahrzeuge geschrumpft. Im Heavy-Duty-Segment über 15 t reduzierte sich der Absatz um 39 %. Das Medium-Duty-Segment (6 t bis 15 t) gab um knapp 19 % nach.

China

In China verzeichnet das Lastwagengeschäft im bisherigen Jahresverlauf eine hohe Dynamik. Im Juli stieg das Absatzvolumen um 78 % auf 152 200 Einheiten und legte damit den vierten Monat in Folge zweistellig zu. Die wesentliche Triebfeder ist – neben der landesweiten Einführung der neuen Abgasnorm China VI zum 1. Juli 2020 und damit zusammenhängenden vorgezogenen Käufen – insbesondere ein staatliches Flottenerneuerungsprogramm, das bis zum Jahresende in Kraft bleibt. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres wurde in China bereits mehr als 1 Mio. schwere Nutzfahrzeuge abgesetzt (+ 28 % auf 1,04 Mio. Einheiten).

Brasilien

Der brasilianische Lkw-Markt hat im Juli ebenfalls zugelegt – es wurden 9000 Fahrzeuge abgesetzt (+ 6 %). In den ersten sieben Monaten liegt der Absatz in Brasilien mit 44 900 Einheiten jedoch um knapp 15 % im Minus.

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